18. Nov. 2025Wirksamkeit, Sicherheit, Sequenz und offene Fragen

Bispezifische Antikörper beim rezidivierten oder refraktären Myelom

Bispezifische Antikörper sind klein und clever konstruiert. Prof. Dr. Philippe Moreau, Leiter des Translational Research Program in Hematology and Oncology am Universitätsklinikum Nantes, stellte diese neue Wirkstoffklasse auf dem EHA-Kongress 2025 vor. Er hob dabei die starken Ansprechraten, das überschaubare Sicherheitsprofil und die sofortige Verfügbarkeit hervor.

Antikörper
Design Cells/stock.adobe.com

Bispezifische Antikörper binden mit einem Arm an ein Myelom-Antigen und mit dem anderen an das T-Zell-Antigen CD3. Dadurch lenken sie die T-Zellen zum Ziel. Klinisch relevant sind vor allem BCMA (B-cell maturation antigen) und GPRC5D (G-Protein Coupled Receptor Family C Group 5 Member D). "Welche Rolle GPRC5D eigentlich spielt, wissen wir nicht genau", so Prof. Moreau. BCMA hingegen ist entscheidend für das Überleben der Plasmazellen.

Forscher entdeckten BCMA vor über 30 Jahren; in normalem Gewebe kommt es nicht vor. Der Vorteil: Medikamente, die BCMA angreifen, verursachen weder kardiale noch renale Toxizität. "Aber, und das ist wichtig," sagte Prof. Moreau, "BCMA wird auch auf normalen Plasmazellen exprimiert. Das bedeutet, dass eine gegen BCMA gerichtete Therapie nicht nur Tumorzellen, sondern auch gesunde Plasmazellen zerstört. Dadurch entsteht eine tiefe Hypogammaglobulinämie, die das Infektionsrisiko erhöht."

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum onko