Nebenwirkungen von endokrinen Therapien und Östrogendeprivation
Endokrine Therapien sind ein Grundpfeiler der gynäkologischen Onkologie. Sie verlängern Überleben und senken Rückfallraten, doch Nebenwirkungen gefährden die Therapietreue und mindern die Lebensqualität. Ein strukturiertes Management ist daher unerlässlich, um die Wirksamkeit der Behandlung und das Wohl der Patientinnen zu sichern.

Endokrine Therapien spielen eine zentrale Rolle in der Brustkrebsbehandlung, erklärte Dr. Anna Surbone, Leitende Ärztin der Fertilitätsmedizin und Gynäkologischen Endokrinologie am CHUV Lausanne. Sie basieren auf Tamoxifen, Aromatasehemmern (steroidal und nichtsteroidal) sowie auf der Suppression der Ovarialfunktion mit GnRH-Agonisten bei prämenopausalen Patientinnen.
Im Gegensatz zur Chemotherapie erstreckt sich die Behandlung oft über viele Jahre, manchmal bis zu einem Jahrzehnt. Nebenwirkungen wiegen daher schwer, da sie die Lebensqualität und die Therapieadhärenz stark beeinflussen. Studien zeigen, dass bis zu 16% der Patientinnen Tamoxifen bereits im ersten Jahr wegen Nebenwirkungen absetzen. (1)
