29. Sep. 2025Die Kardiologische Abteilung des Universitätsklinikums St. Pölten stellt sich vor

Zum Welt-Herz-Tag: Eines der größten Herzzentren Österreichs

Der Welt-Herz-Tag ist eine globale Initiative, die jedes Jahr am 29. September stattfindet. Er wurde im Jahr 2000 von der World Heart Federation (WHF) ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für Herzerkrankungen und ihre Prävention zu schärfen und auf Risikofaktoren aufmerksam zu machen.

Prim. Univ.-Prof. Dr. Julia Mascherbauer, Leiterin der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 3, UK St. Pölten.
Robert Herbst/UK St. Pölten
Prim. Univ.-Prof. Dr. Julia Mascherbauer, Leiterin der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 3 am Universitätsklinikum St. Pölten.

Obwohl Herzerkrankungen oft durch vermeidbare Risikofaktoren verursacht werden, sind sie sowohl in Österreich als auch weltweit noch immer die häufigste Todesursache. 2023 starben rund 31.000 Österreicherinnen und Österreicher an Herzerkrankungen, das entspricht rund 35 % aller Todesfälle.

Der Begriff Herzerkrankungen fasst alle Erkrankungen des Herzens zusammen. Zu den am meisten verbreiteten zählen:

  • Koronare Herzkrankheit (Verengung der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen) kann zum Herzinfarkt (akuter Verschluss eines Herzkranzgefäßes) führen
  • Herzklappenerkrankungen (Verengungen oder Undichtigkeit einer Herzklappe)
  • Herzrhythmusstörungen (z.B. Vorhofflimmern)
  • Herzinsuffizienz (verminderte Pumpfunktion des Herzens)

„Faktoren wie ungesunde Lebensweise, Bewegungsmangel, schlechte Ernährung, Rauchen und Alkoholkonsum tragen erheblich zum Risiko für Herzerkrankungen bei. Zusätzlich zu diesen beeinflussbaren Faktoren gibt es allerdings auch angeborene, nicht veränderbare Einflussfaktoren wie beispielsweise hohe Blutfette, die durch eine gesunde Lebensführung

allein nicht ausreichend gesenkt werden können und medikamentös behandelt werden müssen“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Julia Mascherbauer, Leiterin der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 3. In der letzten Zeit wurde eine große Zahl von neuen, sehr effizienten Medikamenten mit geringen Nebenwirkungen zur Senkung der Blutfette zugelassen.

„Erhöhter Blutdruck und Blutzucker sind ebenso in Österreich weit verbreitete Risikofaktoren für eine Herzerkrankung, zahlreiche neue Behandlungsmöglichkeiten stehen auch hier zur Verfügung und verlängern, bei optimaler Blutdruck- und Blutzuckereinstellung, das Leben bei zusätzlich besserer Lebensqualität“, fügt Prim. Dr. Mascherbauer hinzu.

Eines der drei größten Zentren in St. Pölten

Die Kardiologische Abteilung (Innere Medizin 3) am Universitätsklinikum St. Pölten hat ihren Schwerpunkt auf die Diagnose und Behandlung von Herzerkrankungen gerichtet. Die Abteilung zählt zu den drei größten Herzzentren Österreichs und verfügt über sämtliche moderne Geräte und Behandlungsmethoden, die in Europa verfügbar sind.

„Besondere Schwerpunkte bei uns in der Abteilung umfassen die Diagnose und Behandlung von Verengungen und Verschlüssen der Herzkranzgefäße, die Behandlung von Herzklappenfehlern beziehungsweise der Ersatz von Herzklappen und die Behandlung/Verödung von Vorhofflimmern. Alle Eingriffe werden im Herzkatheterlabor minimalinvasiv am wachen Patienten in Lokalanästhesie durchgeführt. Dadurch können auch hochbetagte Patientinnen und Patienten einer komplexen Behandlung unterzogen werden. Zusätzlich liegen wichtige Schwerpunkte in der Schrittmacherimplantation, der Behandlung der Herzinsuffizienz und des Lungenhochdrucks“, erklärt Prim. Dr. Mascherbauer.

Grundsätzlich ist es allerdings das erklärte Ziel der Kardiologinnen und Kardiologen, Herzerkrankungen vorzubeugen und frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige Untersuchungen bei den niedergelassenen Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern sowie Ärztinnen und Ärzten für Innere Medizin oder Kardiologie in Hinblick auf Blutdruck, Blutzucker, Blutfette und allfälliges Vorhandensein eines Herzgeräusches als Indiz für eine Herzklappenerkrankung werden dringend empfohlen. Sollte im niedergelassenen Bereich eine Herzerkrankung vermutet oder bereits diagnostiziert werden, so ist eine weiterführende Abklärung anzuraten.

Auch hier zählt: Je früher eine Herzerkrankung beziehungsweise Risikofaktoren dafür erkannt und behandelt werden, umso besser lässt sich einer zukünftigen Krankheit vorbeugen und der Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Mit Initiativen wie dem Welt-Herz-Tag wird versucht, diese wichtigen Themen in den Fokus zu rücken, zu informieren und die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil und aktiver Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen zu motivieren.

Universitätsklinikum St. Pölten