Schilddrüsenerkrankungen erkennen und behandeln
Schilddrüsenerkrankungen sind häufig. Sie betreffen entweder die Funktion – etwa als Hyperthyreose oder Hypothyreose – oder die Struktur, etwa durch Knoten oder eine Struma. Prof. Dr. Bernd Schultes vom Stoffwechselzentrum St. Gallen erklärte in einer Fortbildungsveranstaltung (1), wie Hausärzte funktionelle Veränderungen erkennen und behandeln können.

Die Schilddrüse arbeitet in einem Regelkreis: Der Hypothalamus aktiviert die Hypophyse, die TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) ausschüttet. TSH regt die Schilddrüse an, Hormone zu produzieren.
Regulation und Diagnostik von Schilddrüsenhormonen
Die Schilddrüse bildet vor allem T4 (Thyroxin), das in den Zielorganen zu T3 (Trijodthyronin) umgewandelt wird. Dies geschieht durch Dejodasen, die ein Jod-Atom von T4 abspalten. Schilddrüsenhormone folgen einem zirkadianen Rhythmus und hängen vom Schlafverhalten ab.
Ob eine subklinische oder manifeste Funktionsstörung vorliegt, zeigen die Laborwerte. "Bei einer subklinischen Störung ist nur das TSH verändert. Die peripheren Schilddrüsenhormone, also T3 und T4, sind noch normal", erklärte der Endokrinologe. Bei subklinischer Überfunktion ist TSH zu niedrig, bei subklinischer Unterfunktion zu hoch. "Die manifeste Störung erkennen Sie daran, dass T3 und T4 pathologisch sind", so der Experte. Bei manifester Überfunktion sind sie erhöht, bei Unterfunktion erniedrigt.
- FomF Hausarzt Fortbildungstage, "Schilddrüsenerkrankungen – Tipps und Tricks für den Hausarzt", 7. März 2025, St. Gallen.