22. Mai 2025Technische Universität München

Prostatakrebs-Therapie: KI-Bildanalyse erkennt Organschäden

Ein Forschungsteam der Technischen Universität München (TUM) kann dank KI-gestützter Bildanalyse eine abnehmende Nierenfunktion infolge bestimmter Krebstherapien frühzeitig vorhersagen.

Dr. med Lisa Steinhelfer, Assistenzaerztin am Institut fuer Radiologie Klinikum Rechts der Isar TUM.
Foto: Astrid Eckert/TUM
Dr. med Lisa Steinhelfer, Assistenzaerztin am Institut fuer Radiologie Klinikum Rechts der Isar TUM.

Bereits Monate vor dem Funktionsverlust zeigt sich eine leichte Volumenabnahme der Nieren in CT-Aufnahmen. Auch ähnliche Veränderungen an der Milz wurden festgestellt. Dies könnte künftig helfen, Therapien frühzeitig anzupassen.

In einer Studie analysierte das Team Daten von 121 Prostatakrebs-Patienten, die mit Lutetium-177 PSMA behandelt wurden. Diese neue Radioligandentherapie gilt als vielversprechend, kann jedoch die Nierenfunktion beeinträchtigen. Da Gewebeproben nicht routinemäßig entnommen werden können, prüfte das Team um Dr. Lisa Steinhelfer, Ärztin und Erstautorin der Studie, ob Veränderungen auch bildbasiert nachweisbar sind.

Die Forschenden nutzten standardmäßig erhobene CT-Aufnahmen und Blutwerte. Als aussagekräftiger Biomarker erwies sich das Nierenvolumen: Eine Reduktion um zehn Prozent nach sechs Monaten deutete stark auf eine spätere Einschränkung der Nierenfunktion hin. Bildanalyse-Algorithmen erkennen solche subtilen Veränderungen besser als das menschliche Auge.

Dr. Steinhelfer betont, dass sich auf Basis dieser Daten Therapien frühzeitig individuell anpassen lassen könnten. Das TUM Klinikum beteiligt sich aktuell an zwei weiteren Studien. Die Methode könnte sich auch auf andere Krebstherapien übertragen lassen, bei denen Organe wie Leber, Milz oder das blutbildende System betroffen sind.

Technische Universität München (TUM)
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