Früherkennung von Psychosen im Jugendalter

Psychotische Symptome treten typischerweise in der Adoleszenz, einer besonders vulnerablen Phase der Entwicklung, und im frühen Erwachsenenalter erstmals auf. Psychotische Störungen mit einem Krankheitsbeginn im Jugendalter zeigen häufig einen episodenhaften und teilweise auch chronischen Verlauf. Betroffene Jugendliche leiden dabei oft unter weiteren schwerwiegenden Problemen wie erhöhter somatischer Krankheitslast, psychosozialen Belastungen, einem Leistungsabfall in Schule bzw. Ausbildung und einer verkürzten Lebenserwartung.1–3

Therapiesitzende Person Jeans.
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Das durchschnittliche Ersterkrankungsalter psychotischer Störungen liegt bei etwa 20 Jahren.

Psychotische Störungen aus dem Schizophrenie-Spektrum haben eine Lebenszeitprävalenz von ca. 0,5–1%, wobei das durchschnittliche Ersterkrankungsalter bei etwa 20 Jahren liegt.4 Der Anteil an Ersterkrankungen vor dem 13. Lebensjahr (VEOP, very-early-onset psychosis) ist mit etwa 3% sehr gering, steigt allerdings bis zum 18. Lebensjahr auf etwa 12% (EOP, early-onset psychosis) und vor dem 25. Lebensjahr auf knapp 48% an.

Da ein früher Krankheitsbeginn mit einem schwereren Krankheitsverlauf assoziiert ist, ist die frühzeitige Erkennung psychotischer Störungsbilder besonders im Jugendalter essenziell.5 Entsprechende spezialisierte Früherkennungsangebote sind in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Österreich bisher allerdings nur wenig etabliert.

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