
Rheumatologie auf TikTok: Pilotstudie bewertet Qualität
Auch auf TikTok findet man Informationen zum Rheuma. Eine italienische Pilotstudie untersuchte die Qualität von Inhalten aus dem Fachbereich der pädiatrischen Rheumatologie, um das Potenzial von sozialen Medien für die Patientenaufklärung zu bewerten.

Insgesamt analysierten die Forschenden 1.440 Videos, von denen sie 847 in die Studie einbezogen. Die Auswahl erfolgte durch eine systematische Suche nach den 40 meist gelikten Videos aus 25 relevanten Hashtags aus dem Bereich Rheumatologie auf TikTok, die in vier Kategorien eingeteilt wurden: autoinflammatorische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Vaskulitis und andere.
Die Forschenden berücksichtigen auschließlich Videos in Englisch und Italienisch. Irrelevante Inhalte schlossen sie aus. Die Analyse der Videos erfolgte hinsichtlich ihrer Ersteller (Gesundheitspersonal [HP] vs. Nicht-Gesundheitspersonal ([NHP]), Videometriken, Fehlinformationen und Sentiment. Zur Bewertung der Verständlichkeit, Handlungsaufforderung und Qualität kamen spezielle Tools zur Anwendung.
Die analysierten Rheumatologie-Videos auf TikTok erzielten über 279 Millionen Aufrufe und 24 Millionen Interaktionen. Die meistgelikte Kategorie war „autoimmunedisease“ mit 17,7 Millionen Likes. Statistisch signifikante Unterschiede waren in verschiedenen Aspekten, wie Videolänge, Aufrufen und Fehlinformationen, zwischen den Gruppen zu beobachten (p < 0,001).
HPs stellten nur 12,7% der Content-Erstellenden dar, produzierten jedoch qualitativ hochwertigere Bildungsinhalte mit weniger Fehlinformationen als NHPs (92,7% vs. 83,1%). Videos von NHPs erhielten im Vergleich mehr Kommentare und waren kürzer, während HP-Videos eine höhere Verständlichkeit und Qualität aufwiesen.
Erkrankte teilen häufig negative Erfahrungen
Auf Social Media - in diesem Fall auf TikTok - sind zahlreiche Inhalte zur pädiatrischen Rheumatologie vorhanden, wobei Videos von Patientinnen und Patienten und Angehörigen oft persönliche Erfahrungen mit neutralem oder negativem Sentiment teilen, so das Fazit der Autorinnen und Autoren. Gesundheitspersonal produziert hingegen längere, verständlichere und qualitativ hochwertigere Bildungsinhalte mit weniger Fehlinformationen.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen das enorme Potenzial für Gesundheitspersonal in der pädiatrischen Rheumatologie, Erkrankte über Kanäle wie TikTok aufzuklären.