12. Aug. 2024Erschöpfung, Myopathie und Knochenschmerzen

Wenn nach der Eisenmangel-Anämie die Hypophosphatämie kommt

Nach intravenöser Eisengabe kann es zu einer Hypophosphatämie kommen. Vor allem bei Präparaten, die Eisen-Carboxymaltose (Fe-CM) enthalten, sollte das Bewusstsein für mögliche Folgeerscheinungen geschärft werden, wie Univ.-Prof. Dr. Heinz Zoller vom Christian Doppler Labor für Eisen- und Phosphatbiologie der Universität Innsbruck im MT-Interview erläuterte.

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Tirol Kliniken/Robert Schober

Univ.-Prof. Dr. Heinz Zoller

Für die intravenöse Eisentherapie stehen in Österreich 3 Präparate mit dreiwertigem Eisen zur Verfügung: der niedermolekulare Komplex Eisen(III)-hydroxid-Saccharose und die beiden höhermolekularen Komplexe Eisen(III)-Carboxymaltose (Fe-CM) und Eisen(III)-Derisomaltose (Fe-DI). Die beiden letzteren ermöglichen die einmalige Applikation von bis zu 1.000mg Eisen im Vergleich zu maximal 200mg bei den niedermolekularen Präparaten, ist in der Pharmainformation1 vom 1. März 2024 des Instituts für Pharmakologie, Medizinische Universität Innsbruck, zu lesen.

„Sie erlauben den raschen Ausgleich eines Eisendefizits bei gleichzeitig geringem Risiko für Hypersensitivitätsreaktionen“, heißt es dort weiter. Bei den höhermolekularen Präparaten könne sich allerdings gelegentlich eine Hypophosphatämie manifestieren, die in den meisten Fällen asymptomatisch (und damit unerkannt) sowie selbstlimitierend verlaufe. Durch die Aktivierung des Knochenmetabolismus kann es aber auch – vor allem bei protrahierter Hypophosphatämie durch häufige intravenöse Eisensubstitution – zu einer hypophosphatämischen Osteomalazie kommen.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune