Warum Qualitätsmanagement für Team und Ordination unverzichtbar ist
Die Einführung eines Qualitätsmanagement-Konzepts in Arztpraxen ist eine Form der Herausforderung, die nicht von allen Teammitgliedern mit Begeisterung aufgenommen wird. Qualitätsmanagement (QM) bedeutet in vielen Bereichen das Ende von eingefahrenen Gewohnheiten – und damit Umstellungen, denen nicht immer mit Freude begegnet wird.
Dabei ist gelebtes QM eine wichtige Form der Teamarbeit. Es ist wesentlich, den Mitarbeitern die langfristigen Vorteile des kurzfristigen Lernaufwandes vor Augen zu führen. QM bringt Klarheit und eindeutige Strukturen. Davon profitieren auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen: Zum Beispiel durch festgelegte Qualitätsstandards im QM-Handbuch und in schriftlichen internen Regelungen, durch einen klar definierten Aufgabenbereich (Stellenbeschreibung), durch eine eindeutige Position in der Hierarchie (Organigramm) und durch professionell organisierte Zusammenarbeit in strukturierten Teambesprechungen.
Ein entscheidender Vorteil von QM ist aber auch – und das ist vor allem für die Praxisleitung interessant –, dass dadurch Rechtssicherheit im Handeln für die Ordinationsmitarbeiter entsteht. Durch präzise Arbeitsanweisungen, definierte Zuständigkeiten und Personalpläne wird festgelegt, welche delegierfähigen Leistungen die Assistenten alleinverantwortlich ausführen dürfen. Das schützt vor möglichen Haftpflichtfällen. Auch von den Hygienestandards und der Umsetzung der gesetzlichen Forderungen beim Arbeitsschutz und bei der Arbeitssicherheit profitiert das Praxisteam im Sinne der persönlichen Gesundheitsfürsorge, die ja beispielsweise auch den Impfschutz umfasst. QM ist im österreichischen Gesundheitssystem – auch im Umgang mit den Sozialversicherungsträgern – unverzichtbar geworden. Es ist wichtig, dem Team die Sinnhaftigkeit des QM-Systems vor Augen zu führen. Nur dann werden die Regeln gelebt, die anfangs so mühsam erarbeitet wurden.