OeGHO: Überlebensvorteil durch zertifizierte Zentren
„Wir haben uns in Österreich beharrlich dagegen gewehrt, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen“, erklärt Univ.-Doz. Dr. Ansgar Weltermann, Leiter des Tumorzentrums am Ordensklinikum Linz. „Der einstimmige Tenor war, dass Zertifizierungen teuer sind und nichts bringen.“ Doch Österreich muss sich der Realität stellen. Denn inzwischen gibt es hervorragende Daten, die zeigen, dass das Überleben in zertifizierten Zentren besser ist als in nicht-zertifizierten Zentren.
Als Beispiel nannte Weltermann die deutsche WiZen-Studie (Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren).* Mehr als 1 Million Krebspatientinnen und -patienten, die zwischen 2009 und 2017 an Tumoren erkrankt waren, wurden in diese retrospektive Studie eingeschlossen. Verglichen wurde das relative (adjustierte) Gesamtüberleben bei jenen, die in DKG-zertifizierten Zentren behandelt wurden, versus Personen, die in nicht-zertifizierten Zentren ihre Krebsbehandlung erhielten.
Dazu wurden Versicherungsdaten der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) sowie Daten der 4 klinischen Krebsregister Regensburg, Dresden, Erfurt und Berlin-Brandenburg gesammelt. Adjustiert wurde nach Alter, Geschlecht, Komorbiditäten und einigen Parametern das Krankenhaus betreffend. Dies wurde für die 11 häufigsten Krebserkrankungen (Kolon, Rektum, Lunge, Pankreas, Mamma, Prostata, Zervix, Endometrium, Ovar, Kopf-Hals und ZNS) durchgeführt.