OeGHO: Neue molekulare Targets bei der essenziellen Thrombozythämie
Eine kurative Therapie für die essenzielle Thrombozythämie (ET) steht zwar weiterhin nicht zur Verfügung, neue Studienergebnisse geben jedoch Anlass zur Hoffnung, dass sich die Behandlungsmöglichkeiten für Hochrisikopatienten erweitern könnten. Wobei die Risikostratifizierung der ET drei Kategorien vorsieht: Niedrig-, Intermediär- und Hochrisiko.

Für erstere empfiehlt sich weiterhin „Watch and Wait“, gefolgt von einer antiaggregierenden Behandlung mit Aspirin bei Patientinnen und Patienten mit Intermediärrisiko. Auch bei den Empfehlungen für Hochrisikopatienten hat sich in den letzten Jahren nichts geändert, so Priv.-Doz. Dr. Veronika Buxhofer-Ausch, Ordensklinikum Linz. Für diese besteht seit Jahren eine klare Indikation zur zytoreduktiven Therapie mit Hydroxycarbamid, Interferon oder Anagrelid.
Kleine Änderungen betreffen jedoch den Risikoscore, der jetzt auch molekulare und kardiovaskuläre Faktoren berücksichtigt. Buxhofer-Ausch: „Was sich jetzt zunehmend zeigt, ist die große Varianz der Erkrankung, die sich im prognostischen Überleben widerspiegelt.“ Diese reicht, den letzten Auswertungen zufolge, von 8 bis über 45 Jahre. Buxhofer-Ausch: „Umso wichtiger erscheint es, Therapien zur Hand zu haben, die nicht nur der Thrombozytenkontrolle bzw. der Verhinderung von Embolien dienen, sondern auch einen krankheitsmodifizierenden Effekt aufweisen.“ Drei verschiedene Wirkstoffgruppen könnten diese Anforderung erfüllen.
Interferon alpha
- Bewersdorf JP et al., Leukemia 2021; 35(6):1643
- Stegelmann F et al., Leukemia 2023; 37(4):924
- Harrender G et al., Blood 2022; 140(Supplement1):1784
- Reis E et al., Blood 2022; 140(Supplement1):14–15