29. Nov. 2023Corona-Update

Strengere Corona-Maßnahmen im WiGeV; viele Krankenstände infolge von Covid

+++ WiGeV mit neuen Corona-Maßnahmen – Gesundheitsminister Rauch rät zur Maske, aber keine Pflicht Mehr als 29.000 Personen mit Covid im Krankenstand – Pensionistenverband fordert 5 Gratis-Covid-Antigen-Tests pro Monat +++

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Nuthawut Somsuk/GettyImages

WiGeV mit neuen Corona-Maßnahmen

Die steigende Zahl von Covid-Erkrankungen hat nun den Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) veranlasst, strengere Maßnahmen in seinen Einrichtungen einzuführen. So gilt, auch wenn Covid-19 seit 1. Juli keine meldepflichtige Erkrankung mehr ist, eine Testpflicht in allen WiGeV-Stellen für Patientinnen und Patienten mit Symptomen, selbst wenn diese nur mild sind. Bereiche mit vulnerablen Patienten in den Spitälern und Pflegeheimen werden besonders geschützt, hieß es am Dienstag, 28.11.

Wer positiv getestet wird, ist zu isolieren oder in Kohorten unterzubringen und wird standardisiert behandelt. Die WiGeV-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter halten sich demnach bei Kontakt mit positiv Getesteten oder Infektionsverdächtigen an Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel das Tragen von Masken.

Ausreichend persönliche Schutzausrüstung stehe zur Verfügung, beispielsweise für WiGeV-Beschäftigte mit milden Symptomen eines Infekts der oberen Atemwege, die nicht im Krankenstand sind. Diese könnten so zum Beispiel Masken tragen und ihre Umgebung schützen. Außerdem wurde die häufige Handdesinfektion empfohlen. Der WiGeV betonte aber auch, dass derzeit keine generelle Verpflichtung zum Tragen von Masken oder zu Covid-Tests besteht.

Indes gab es einen „nationalen Rekordwert an SARS-CoV-2 Konzentration im Abwasser“, teilte der Molekularbiologe Ulrich Elling auf X (vormals Twitter) mit. Das Abwassermonitoring in Tirol zeige „ein deutliches Signal“. Die Schätzung ergebe, dass bis zu 4% der Bevölkerung Covid-positiv sind. Die Welle ließe sich zwar nicht verhindern, es gelte aber, „damit bestmöglich umzugehen“. Die Durchimpfung sei unzureichend und die mangelnde offizielle Kommunikation um die Maske unverständlich. (APA)

Gesundheitsminister Rauch rät zur Maske, aber keine Pflicht

Angesichts der steigenden Krankheitsfälle von Corona und auch Influenza hat Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Mittwoch, 29.11., dazu geraten, wieder dort Maske zu tragen, wo viele ältere oder kranke Menschen zusammenkommen, bspw. in Spitälern, Pflegeheimen oder Arztpraxen. Das gilt auch, wenn Menschen dicht gedrängt aufeinandertreffen, etwa in vollen Öffis. Eine dezidierte Maskenpflicht gibt es nicht. Denn eine Überlastung in den Krankenhäusern ist nicht gegeben.

„Wir stecken mitten in einer Corona-Welle. Das nationale Abwassermonitoring zeigt das ganz klar“, so Rauch in einem Statement. „Auch Influenza nimmt gerade Fahrt auf. Die Zahlen aus den Spitälern machen aber auch deutlich: Eine Überlastung ist derzeit nicht zu befürchten.“ Derzeit liegen laut dem Dashboard zu Spitalsaufnahmen mit Atemwegserkrankungen (www.sari-dashboard.at) 10 Personen wegen Covid-19 und niemand wegen Influenza auf den Intensivstationen (KW 47 nach vorläufigen Zahlen). „Wer Maske trägt, schützt sich selbst und andere. Das gilt für alle Infektionskrankheiten, bei denen es aktuell zu mehr Ansteckungen kommt“, sagte Rauch.

Der Gesundheitsminister appellierte, die kostenlose Corona-Impfung in Anspruch zu nehmen. Sie sei der beste Schutz vor einem schweren Verlauf. Covid-19-Medikamente würden ebenfalls ausreichend zur Verfügung stehen. Auch die Influenza-Impfung wird heuer erstmals in allen Bundesländern kostengünstig angeboten. Sie wird besonders für Personen ab 60, für Menschen mit Vorerkrankungen sowie für Babys und Kleinkinder empfohlen. (APA)

Mehr als 29.000 Personen mit Covid im Krankenstand

Mehr als 110.000 Österreicherinnen und Österreicher sind in der Vorwoche (KW 47) mit Erkältungskrankheiten im Krankenstand gewesen, mehr als über 29.000 davon mit Covid-19. Mehr als 400 betrafen Influenza und über 84.000 Personen waren mit grippalen Infekten arbeitsunfähig, zeigen die Zahlen von ÖGK-Versicherten. Hinzu kommen also Krankschreibungen bei anderen Krankenkassen. „Die Zahl der Krankenstände steigt wieder“, erläuterte ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter am Montag, 27.11.

„Um Ansteckungen und Weiterverbreitung zu vermeiden, sind Masken ein sicherer Schutz. Gerade Menschen mit Risikofaktoren sollten das berücksichtigen. Ihnen, aber auch allen anderen, empfehlen wir eine Impfung gegen Covid-19 und gegen Influenza. Auch Händewaschen ist wichtig“, betonte der Mediziner in einer Aussendung der ÖGK. Insgesamt waren bei der ÖGK in der Vorwoche 297.000 Menschen mit verschiedensten Krankheiten oder Verletzungen krankgemeldet.

Auch im Corona-Abwassermonitoring (https://abwassermonitoring.at/dashboard) hielt der im Juli begonnene Anstieg der SARS-CoV-2-Virusnachweise weiter an. In den Spitälern lagen in den vergangenen Wochen gleichzeitig um die 1.500 Menschen mit Atemwegserkrankungen, davon rund 700 mit Covid-19. (APA)

Pensionistenverband fordert 5 Gratis-Covid-Antigen-Tests pro Monat

Angesichts einer von nahezu allen Virologen und Gesundheitsexperten bestätigten „aktuellen massivenCorona-Welle“ fordert der unabhängige Pensionistenverband Österreichs, dass den Österreicherinnen und Österreichern wieder 5 Corona-Antigen-Tests pro Monat kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Pensionistenverbands-Präsident Dr. Peter Kostelka: „Viele haben Corona und wissen es gar nicht. Die kostenlosen Antigen-Tests haben sich bewährt, die Menschen haben damit im Bedarfsfall getestet. Jetzt müssen Antigen-Tests auf eigene Kosten angeschafft werden – und diese kosten in einer 10-Stück-Packung zwischen 15 und 20 Euro. Für viele Menschen, zum Beispiel Mindestpensionist*innen, ist dies viel Geld.“ Daher fordert der Pensionistenverband, dass jede und jeder sich wieder pro Monat 5 kostenlose Antigen-Tests in der Apotheke abholen kann.

Der Pensionistenverbands-Präsident will damit „keinesfalls Panik erzeugen“, es geht einfach darum, dass JETZT reagiert werden muss, damit nicht wieder die Spitäler überlastet werden. „Hier geht es auch ganz besonders um den Schutz der vulnerablen Gruppen: der hochbetagten Menschen, Personen mit Vorerkrankungen und/oder Immunschwäche, aber auch Kleinkinder und Säuglinge“, so Kostelka. „Corona ist gekommen, um zu bleiben. Und wir müssen lernen, damit umzugehen. Panik ist hier ebenso fehl am Platz wie komplette Ignoranz. Der richtige Weg ist es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit wir trotz und mit Corona eine Normalität mit möglichst wenig Einschränkungen leben zu können. Und die Möglichkeit, sich bei Verdacht sofort selbst und kostenlos auf Covid testen zu können, leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, so Kostelka abschließend. (APA/OTS)