EASD 2023: Gefährlicher Jo-Jo-Effekt
Eine Reihe von Studien zeigt mittlerweile, dass häufige Zu- und Abnahme des Körpergewichts mit erhöhter Diabetesinzidenz, vermehrten Diabeteskomplikationen und letztlich auch mit Mortalität assoziiert ist.1 Hintergrund dürfte die Entwicklung eines proinflammatorischen Phänotyps durch wiederholte Größenveränderungen der Adipozyten sein.
Das Körpergewicht hat erheblichen Einfluss nicht nur auf die Entwicklung und Prognose eines Typ-2-Diabetes, sondern auch auf das kardiovaskuläre Risiko, wofür unter anderem auch eine mit der Adipositas assoziierte niedriggradige systemische Inflammation verantwortlich gemacht wird. Es habe sich allerdings gezeigt, so Prof. Dr. Antonio Ceriello, IRCCS MultiMedica Mailand, dass der Ruf nach Gewichtsreduktion nur einen Aspekt des Problems abdeckt und die Sachverhalte tatsächlich komplexer sind, als noch vor Kurzem angenommen. Denn die Variabilität des Körpergewichts wurde zunehmend als unabhängiger Risikofaktor identifiziert. Ceriello unterstreicht, dass dieser Zusammenhang bereits vor mehr als 30 Jahren auf Basis von Daten aus der Framingham-Studie beschrieben wurde, die bei ausgeprägter Variabilität des Körpergewichts nicht nur eine erhöhte kardiovaskuläre Mortalität, sondern auch eine erhöhte Gesamtmortalität zeigen.2
Weiterlesen
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- Prattichizzo F et al., Diabetes Res Clin Pract 2023; 199:110646;
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- Hukportie DN et al., Diabetes Metab J 2022; 46(5):767–80;
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- Anderson EK et al., Diabetes 2013; 62(9): 3180–88;
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- Li X et al., Exp Ther Med 2018; 16(3): 2052–59;
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- Piening BD et al., Cell Syst 2018; 6(2): 157–70.e8;