ÖGP 2023: Verkürztes Therapieregime bei Tuberkulose möglich?
Aus Angst von Therapieversagen und Rückfällen wurde Tuberkulose lange Zeit lang behandelt. Mit Rifapentin und Bedaquilin kamen die Gamechanger und eine Verkürzung der Tbc-Therapie auf 6 bzw. 4 Monate wurde realistisch. Warum von 2 Monaten Therapie doch noch keine Rede ist und was dahinter steckt, wurde im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) in Graz diskutiert.
Die erste Verkürzung der bis dahin langwierigen Tuberkulose(Tbc)-Therapie wurde durch die Entwicklung von Rifampicin im Jahr 1965 möglich. „Rifampicin war ein Gamechanger, es wirkt sowohl bakterizid als auch sterilisierend und die Therapie konnte von 18 auf 6 Monate gekürzt werden“, so OA Dr. Michael Knappik, Leiter der Tuberkulose- und Infektionsstation, Abteilung für Atemwegs- und Lungenkrankheiten, Klinik Penzing, Wien. Patientinnen und Patienten, die gegen Rifampicin resistent waren, mussten weiterhin 18 Monate behandelt werden.
Im Jahr 2013 kam mit Bedaquilin wieder ein Gamechanger auf den Markt und in den letzten Jahren sind weitere Neuentwicklungen wie z.B. 2020 Pretomanid dazugekommen.