Posttraumatischer Kopfschmerz: Behandlung im evidenzfreien Raum
Kopfschmerzen nach Schädel-Hirn-Traumata sind extrem häufig, neigen zu spontaner Remission, können bei manchen Betroffenen aber auch über Jahre persistieren und damit die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die therapeutischen Optionen sind begrenzt, keines der im klinischen Alltag eingesetzten Medikamente ist für posttraumatischen Kopfschmerz zugelassen.
Posttraumatische Kopfschmerzen sind sekundäre Kopfschmerzen, die nach unterschiedlichen Verletzungen auftreten können. Infrage kommen traumatische Schädigungen des Gehirns unterschiedlicher Schweregrade, das Peitschenschlagsyndrom oder Kraniotomie. Um den Kriterien für posttraumatischen Kopfschmerz zu entsprechen, muss der Schmerz innerhalb von 7 Tagen nach der Verletzung aufgetreten sein. Ein akuter posttraumatischer Kopfschmerz geht in weniger als 3 Monaten in Remission. Besteht der Schmerz länger als 3 Monate, so spricht man von einem persistierenden posttraumatischen Kopfschmerz. Für die Diagnose nach ICHD-31 dürfen die Beschwerden auch nicht durch alternative Diagnosen erklärbar sein.
- https://ichd-3.org/
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