9. Okt. 2023Die subjektive Seite der Schizophrenie

Jugendpsychiatrie in der Krise

Vom System fallen gelassen und in Randgruppen gedrängt – so ergeht es Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen, die keine Hilfe bekommen. Fachleute, Ehrenamtliche, Angehörige und Betroffene diskutieren, woran die Gesellschaft scheitert und was zu tun ist.

Between Fears and Tears: The Heartbreaking Portrait of the Inner Struggle of Mental Health
SnapVault/AdobeStock

„Im Kinder- und Jugendbereich gibt es schon länger eine Mangelversorgung, die sich durch die Pandemie und den dadurch gestiegenen Bedarf zugespitzt hat – mit einem massiven Anstieg an Akutaufnahmen und Suizidalität.“ Mit diesen Worten eröffnet Dr. Laura Fragner von der Wiener Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eine Podiumsdiskussion bei der Tagung „Die subjektive Seite der Schizophrenie“. „Wir sehen einen hohen Bedarf mit viel zu wenig spezifisch ausgebildetem Personal.“ Es fehlt sowohl an Fachärzten als auch Pflegepersonal. „Das geht in Wien so weit, dass es zwar eine fix fertig errichtete Abteilung gibt, diese aber nicht eröffnet werden kann, weil einfach kein Personal vorhanden ist.“ Ein eklatanter Mangel bestehe auch im niedergelassenen Bereich: „Das hat zur Folge, dass die meisten Symptome nur in sehr, sehr akuten Zuständen abgefangen werden können.“

Mentale Gesundheit in der Schule lernen

Die nächsten eineinhalb Stunden wird gebrainstormt. Was braucht es und wo wollen wir eigentlich hin? Rasch wird der Ruf nach Prävention und niederschwelligen Hilfsangeboten laut. Denn jede Hilfe für Kinder und Jugendliche, die fehlt, vergrößere soziale Randgruppen, so Hannah Frisch, die selbst von einer psychischen Erkrankung betroffen und Mitglied der Bewegung „Change for the Youth“ ist.

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