Desensibilisierung nach Hautausschlag bei zielgerichteter Therapie?
Nebenwirkungen spielen auch beim Einsatz von Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) eine wesentliche Rolle. Im vorliegenden Fall kommt es bei einer Lungenkrebspatientin zur Bildung eines massiven Hautausschlages im Rahmen einer TKI-Behandlung. Als Gegenmaßnahme wurde versucht, eine Desensibilisierung durchzuführen.
Beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) hat sich im Bereich neuer Behandlungsmodalitäten, moderner Gensequenzierung und gezielter Therapien in den letzten Jahren viel getan. In Bezug auf ALK (anaplastische Lymphomkinase)-Mutationen erfolgen gezielte Therapien mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) der mittlerweile zweiten Generation: Alectinib und Brigatinib. Trotz der Wirksamkeit und Überlegenheit neuerer TKIs kann das Auftreten nachteiliger Nebenwirkungen zu Therapieabbrüchen führen. Zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen zählen Fatigue, Obstipation, Myalgie, Ödem, Anämie, erhöhtes Bilirubin und Übelkeit.
Covid mit anhaltender Dyspnoe
Die 63-jährige Patientin wurde im Jahr 2020 aufgrund von Symptomen der oberen Atemwege in der Notaufnahme vorstellig. Die Nichtraucherin testete positiv auf Covid-19 und wurde ambulant weiterbehandelt. Einen Monat später kehrte sie aufgrund anhaltender Dyspnoe in die Notaufnahme zurück. Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs ergab eine Lungenmasse, die durch weitere bildgebende Untersuchungen, einschließlich Computertomographie (CT), bestätigt wurde. Im Ultraschall (EBUS) zeigte sich ein Adenokarzinom mit Befall des rechten hilären und paratrachealen Lymphknotens (Staging IIIA). Aufgrund der Lymphknotenbeteiligung wurde bei der Erstdiagnose keine Resektion empfohlen.