13. Juni 2023APIPPRA

Medikamentöse RA-Prävention bei Betroffenen mit hohem Risiko

Die pathologischen Prozesse, die schließlich zur Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis (RA) führen, beginnen schon lange, bevor die Erkrankung als RA klassifiziert werden kann. Die verschiedenen Phasen der RA beginnen mit genetischer Disposition und Umweltnoxen und führen über systemische Autoimmunität zum Einsetzen von Symptomen und eine nicht klassifizierbare Arthritis schließlich zum Vollbild der rheumatoiden Arthritis. Ab dem Beginn der Symptome sind die für die RA charakteristischen Autoimmunprozesse voll entwickelt, auch wenn die Klinik die Klassifikationskriterien der RA noch nicht erfüllt werden.1,2

Eine Frau, eine alte Frau, hält ihre arthritischen Hände, während sie zu Hause sitzt und ein Buch liest.
South_agency/GettyImages

Seit Längerem besteht die Hoffnung, durch eine Intervention noch vor der Klassifikation die Entwicklung einer RA verhindern oder zumindest verzögern zu können. Dieser Ansatz stieß bislang allerdings an mehrere Grenzen. Vor allem war unklar, bei welchen Betroffenen es tatsächlich zur vollen Progression zur RA kommt. „Während traditionell genetische und epidemiologische Faktoren herangezogen wurden, um das Risiko, eine RA zu entwickeln, zu beschreiben, wurde in den letzten Jahren die Definition des Hochrisiko-Status verbessert. Dies gelang durch die Einbeziehung von Autoantikörpern und Symptom-Komplexen wie inflammatorischem Gelenksschmerz in die Prädiktionsmodelle“, sagt dazu Prof. Dr. Andrew Cope vom Centre for Rheumatic Diseases am King’s College London.

So gelang es, Personengruppen mit einem sehr hohen Progressionsrisiko zu definieren. In einigen Kohorten lag das Risiko einer Progression zur RA bei mehr als 50 Prozent, so Cope. Dieses Wissen mache es nun möglich, Studien zu entwickeln, mit denen Strategien untersucht werden, um die Entwicklung einer RA zu verhindern oder hinauszuzögern. Cope präsentierte im Rahmen des EULAR 2023 die Ergebnisse der Arthritis Prevention In the Pre-clinical Phase of RA with Abatacept (APIPPRA)-Studie.3 In die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-IIB-Studie wurden ACPA- und Rheumafaktor-positive Personen bzw. Personen mit hohem ACPA-Titer sowie Arthralgien aufgenommen. Die Proband:innen wurden nach Geschlecht, Nikotinstatus und Land stratifiziert und über 52 Wochen mit Placebo oder Abatacept behandelt.  Abatacept ist ein Fusionsprotein aus dem Fc-Teil von humanem IgG1 und der extrazellulären Domäne von humanem CTLA-4. Durch die CTLA-4-Domäne kann Abatacept an CD80 und CD86 von antigenpräsentierenden Zellen (APCs) binden und somit die Costimulation der T-Zelle durch eine APC unterbinden.

Vorteil blieb auch nach einem behandlungsfreien Jahr erhalten

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