30. Mai 2023Noch schnell auf Nummer sicher gehen?

Massenhaft unnötige präoperative Diagnostik

Vor jedem kleinen Eingriff ein EKG zu schreiben oder Labortests durchzuführen, ist zu viel des Guten. Ein Übermaß an präoperativer Diagnostik kann für den Patienten auch negative Folgen haben.

Blutproben werden auf einem Laborbogen zur Ermittlung der Blutwerte abgegeben
fotoquique/GettyImages
Der Grund, warum so viele Tests angeordnet werden, liegt auch im komplexen Zusammenspiel der unterschiedlichen Fachdisziplinen und der damit einhergehenden mangelhaften Kommunikation.

Das Ausmaß der Untersuchungen vor einer OP sollte sich nach dem individuellen Risiko des OP-Kandidaten und den Gefahren der geplanten Intervention richten. Asymptomatische Patienten benötigen vor Eingriffen mit niedrigem Risiko in der Regel keine Routinetests. Das britische Institut für Qualität im Gesundheitswesen (NICE) und die internationale Klug-Entscheiden-Initiative sprechen sich ausdrücklich gegen die generelle Durchführung von Laboruntersuchungen, EKG, kardialen Stresstests vor leichten Operationen (z.B. Hautexzisionen, Augen- und Dentalchirurgie, Brustbiopsie) aus.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune