Reichlich B-Zellen im kutanen T-Zell-Lymphom
Eine österreichisch-britische Studie charakterisiert das kutane T-Zell-Lymphom auf Basis umfangreicher Sequencing-Daten. Dabei ergab sich unter anderem der überraschende Befund, dass sich in den Läsionen mit fortschreitender Erkrankung Aggregate von B-Zellen bilden. Dies könnte die herausfordernde Diagnose dieses relativ seltenen Non-Hodgkin Lymphoms in Zukunft erleichtern.
Das kutane T-Zell-Lymphom (CTCL) wird zu den Non-Hodgkin-Lymphomen gezählt und ist ein potenziell tödliches klonales Malignom von T-Zellen in der Haut, das sich als chronischer, juckender Hautausschlag präsentiert. Die Ätiologie in unbekannt, virale Infektionen und UV-Strahlung könnten Auslöser sein. Eine Reihe unterschiedlicher Formen ist bekannt, bei der Mycosis fungoides treten Flecken, Plaques oder Tumorknoten auf, die ulzerieren und sich infizieren können. Das Sézary-Syndrom ist eine weniger lokal eingegrenzte Form mit diffuser Rötung der Haut und leichter bis mittelschwerer Lymphadenopathie. Im weiteren Verlauf kann es zu einem generalisierten Auftreten des CTCL mit Fieber, Nachtschweiß und unbeabsichtigter Gewichtsabnahme kommen.
Die Diagnose ist ebenso schwierig wie eine Abschätzung der individuellen Prognose, da ein CTCL mit unterschiedlichen nicht malignen Hauterkrankungen verwechselt werden kann. Spezifische Biomarker sind nicht bekannt. Im klinischen Alltag werde das CTCL nicht selten beispielsweise mit einer Psoriasis oder auch einer atopischen Dermatitis verwechselt, so Dr. Johanna Strobl vom Wellcome Sanger Institute in Cambridge, UK. Dies führe im klinischen Alltag nicht selten zu verzögerten Diagnosen.
Chance auf neuen Biomarker für Diagnose und Staging