Therapieresistente RA: 11-Punkte-Fahrplan der EULAR-Taskforce
Durch neue Wirkstoffe und straffe Therapiestrategien wird die Behandlung der RA immer erfolgreicher – doch nicht alle Patienten profitieren davon. Wenn mehrere Zyklen mit csDMARD, bDMARD und tsDMARD nicht greifen, kann eine neue, elf Punkte umfassende Roadmap der EULAR-Taskforce helfen.
Jeder Rheumatologe kennt sie: RA-Patienten, die auf keine therapeutische Strategie ansprechen. Eine 34-köpfige EULAR-Taskforce hat sich daher unlängst der Frage angenommen, wie man eine solche «Difficult-to-treat» (D2T)-RA am besten managt (1). Sie berücksichtigten neben den Ergebnissen einer umfangreichen Literaturrecherche auch die Erfahrungen von Pharmakologen, Psychologen, Fachpflegekräften und Patienten. Erarbeitet wurden außer einer exakten Definition der D2T-RA (siehe Kasten) zwei übergreifende Grundsätze und eine Roadmap, die bei Verdacht auf D2T-RA systematisch abzuarbeiten ist.
Kennzeichen einer D2T-RA
Die Diagnose D2T-RA gilt als gesichert, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Versagen von mindestens zwei b/tsDMARD
- mit unterschiedlichenWirkmechanismen (gemäß EULAR-Empfehlungen)
- nach ebenfalls erfolgloser csDMARD-Therapie (außer, wenn diese kontraindiziert war)
- Anzeichen für eine aktive bzw. progressive Erkrankung, definiert durch einen oder mehrere der folgenden Aspekte:
- a) mindestens moderate Krankheitsaktivität, festgestellt anhand von validierten Scores (z.B. DAS28-ESR >3,2 oder CDAI >10)
- b) Zeichen einer aktiven Erkrankung (z.B. Akute-Phase-Reaktionen, Bildgebung) und/oder typische Symptome (gelenkbezogen oder andere)
- c) Reduktion von Prednison oder Äquivalent auf <7,5mg/d nicht möglich
- d) rasche radiologische Verschlechterung (z.B. Veränderung im Sharp-Score ≥5 Punkte/Jahr) mit/ohne Anzeichen für hohe Krankheitsaktivität
- e) trotz gut kontrollierter Erkrankung Fortbestehen von RA-Symptomen, welche die Lebensqualität mindern
- Management der Erkrankung aus Sicht des Rheumatologen und/oder Patienten problematisch