3. März 2022ÖSG Schmerzwochen

Neue Empfehlungen für die Schmerztherapie von Kindern und Jugendlichen

Die Schmerzmedizin für Kinder und Jugendliche ist auch in Österreich eine Herausforderung. Neue Empfehlungen liefern nun eine wichtige Orientierungshilfe für die bestmögliche Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen junger Patienten.

Ich bin lieber im Park
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Trotz großer Fortschritte in der Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen steht man in Österreich der schmerzmedizinischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen aufgrund von pharmakodynamischen und pharmakokinetischen Besonderheiten zurückhaltend gegenüber. Nur wenige Empfehlungen helfen Ärzten dabei, auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Therapien zu finden. Die Sektion Schmerz der Österreichischen Gesellschaft für Intensivmedizin, Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) hat deshalb einen speziellen Behandlungsalgorithmus für die Schmerzbehandlung von Kindern und Jugendlichen erarbeitet und dafür OÄ Dr. Waltraud Stromer (Präsidentin der Österreichischen Schmerzgesellschaft, ÖSG), Univ.- Prof. Rudolf Likar (ÖSG-Generalsekretär) sowie den Kinderarzt Prim. Ass.-Prof. DDr. Peter Voitl beratend einbezogen. „Ich bin sehr froh, über diese Initiative der ÖGARI. Der Behandlungsalgorithmus liefert sehr übersichtliche Empfehlungen, welche medikamentösen und nicht-medikamentösen Mittel zum Einsatz kommen können, wenn Kinder und Jugendliche unter verschieden starken akuten und chronischen Schmerzen leiden. Diese Orientierungshilfe trägt dazu bei, risikoreiche und falsche Therapien zu vermeiden“, sagt Stromer anlässlich der 21. Österreichischen Schmerzwochen der ÖSG.

Besonderheiten des Kindesalters berücksichtigen

Kinder und Jugendliche sind eine sehr bunte Patientengruppe mit ganz unterschiedlichen Entwicklungsstufen und Bedürfnissen. „Es funktioniert nicht, einfach die Schmerztherapien für Erwachsene an die jungen Patienten anzupassen, um wirkungsvoll gegen Kinderschmerzen vorzugehen“, erklärt Stromer. Gerade im Kinderbereich ist der Austausch von Erfahrungen und neuen Erkenntnissen sehr wichtig, denn: Für die medikamentöse Schmerzbehandlung von Kindern und Jugendlichen werden häufig Medikamente off-label eingesetzt, da es nur wenige Mittel gibt, die speziell für die jungen Patienten zugelassen sind. „Die Erfahrung zeigt uns, dass eine niedrige Dosierung für die Behandlung von Kinderschmerzen immer noch zu hoch sein kann“, warnt Stromer. Die Dosierung der Schmerzmedikamente muss exakt an Alter und Körpergewicht angepasst, Tageshöchstwerte und Dosierungsintervalle müssen adaptiert werden.

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