17. März 2022Medikamentöse Schmerztherapie

Schmerzart für Therapie-Entscheidung wichtiger als Schmerzstärke

Schmerz ist nicht gleich Schmerz – aber welche Schmerzmedikamente sind wann sinnvoll? Die Österreichische Schmerzgesellschaft (ÖSG) rät Ärzten dazu, bei der Behandlung vermehrt nach Schmerzart statt nur nach Schmerzstärke vorzugehen. Mechanismen-orientierte Ansätze in der Schmerztherapie scheinen das etablierte Stufenschema der WHO abzulösen.

Arzt zeigt Frau digitales Tablet. Weiblicher Patient, der mit medizinischem Fachpersonal sitzt. Sie sind gegen Fenster im Krankenhaus.
iStock/Nomad

Wann sind welche Schmerzmedikamente sinnvoll? „Jüngere Daten und Fachpublikationen weisen immer stärker in die Richtung, dass wir für diese Entscheidung mehr auf die Schmerzursache achten müssen und weniger starr nach Schmerzstärke vorgehen sollten“, sagt OÄ Dr. Waltraud Stromer, Präsidentin der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG), anlässlich der 21. Österreichischen Schmerzwochen der ÖSG.

Mechanismen- statt Stufenmodell

Seit 1986 bietet das regelmäßig adaptierte (zuletzt 2019) Stufenschema der WHO Ärzten weltweit Orientierung für die Wahl des geeigneten Analgetikums bei Tumorschmerzen. Obwohl es von der WHO dafür keine Empfehlung gibt, wurde es auch für das Schmerzmanagement von nicht-tumorbedingten akuten und chronischen Schmerzen angewandt.

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