Neue Stammzelltherapie zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen
Eine neue Therapie mit Stammzellen für Patienten, die unter chronischen Rückenschmerzen infolge von abgenützten Bandscheiben leiden, könnte nicht nur deren Beschwerden lindern, sondern sogar die Funktion der Bandscheiben wiederherstellen, berichten Experten aus Anlass der 20. Österreichischen Schmerzwochen.
Eine neue Stammzelltherapie mit der Bezeichnung MPC-06-ID, die derzeit wissenschaftlich erforscht wird, könnte künftig Patienten helfen, die an chronischen Rückenschmerzen infolge von Degenerationen an den Bandscheiben leiden. Dabei handelt es sich um sogenannte mesenchymale Stammzellen, die die Eigenschaft haben, sich in verschiedene Zelltypen weiter entwickeln zu können. In einer Phase-II-Studie führte eine einzige Injektion von derartigen Stammzellen in eine Bandscheibe zu einer deutlichen und dauerhaften Verbesserung der Schmerzintensität und Funktionalität über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren. Derzeit läuft in den USA eine Phase-III-Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit dieser neuen Therapie, die dann zum Einsatz kommen soll, wenn herkömmliche konservative Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind.
„Diese zellbasierte Therapie könnte betroffenen Patienten nicht nur eine langfristige Linderung ihrer Schmerzen bringen, sie könnte auch die natürliche Anatomie und Funktion der Bandscheibe erhalten oder sogar wiederherstellen“, erklärt Prim. Mag. Dr. Gregor Kienbacher, Vorstandsmitglied der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) und ärztlicher Leiter des Theresienhof – Klinikum für Orthopädie und orthopädische Rehabilitation Frohnleiten, anlässlich der 20. Österreichischen Schmerzwochen der ÖSG.
Die Wirkung des neuen Medikaments beruht darauf, dass die über einen kleinen Eingriff in die Bandscheibe eingebrachten Stammzellen eine breite Palette von entzündungs- und schmerzhemmenden Stoffen produzieren. Stammzellen können zur Regeneration von Bandscheibengewebe beitragen und somit die wichtige Pufferfunktion wiederherstellen.