21. Feb. 2023Impftag 2023

Wir haben keine SARS-Coronavirus-Impfstoffe, sondern Covid-19-Impfstoffe

Obwohl die aktuell zirkulierenden Virusvarianten eine vorbestehende Immunität zumindest zum Teil umgehen können, werden die Krankheitsverläufe bei Durchbruchsinfektionen milder. Dafür scheint zu einem wesentlichen Teil die T-Zell-Immunität verantwortlich zu sein, die durch Impfungen und durchgemachte Infektionen aufgebaut wurde.

Pfizer-BioNTech COVID-19-Impfstoffdosen (Comirnaty), die von behandschuhten Medizinern mit Spritze zubereitet werden
Matt Hunt/GettyImages

Als sich Anfang 2020 SARS-CoV-2 weltweit ausbreitete und sich die Pandemie abzeichnete, begannen zahlreiche Forscher:innengruppen rund um den Globus, an einer Impfung gegen Covid-19 zu arbeiten. Dabei wurden alle bekannten Möglichkeiten, Impfstoffe zu entwickeln, genutzt. Eine der gebräuchlichsten Methoden ist es, die Erreger in Zellkulturen zu züchten, dann zu inaktivieren und daraus Totimpfstoffe herzustellen. Derartige Impfstoffe wurden in China in großen Mengen hergestellt und auf der ganzen Welt verteilt. „In den westlichen Ländern haben wir uns aber schon früh gegen diesen Weg entschieden“, berichtet Prof. Dr. Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie an der Technischen Universität München. „Wir wussten aus Erfahrung, dass diese Art der Impfung für eine respiratorische Erkrankung nicht effizient genug sein würde.“ Eine andere Möglichkeit ist die Produktion rekombinanter Proteine, die als Impfstoff verwendet werden können. Dafür bieten sich das sehr komplexe, an der Oberfläche des Coronavirus sitzende Spike-Protein bzw. die rezeptorbindende Domäne an. Ein Beispiel für einen erfolgreichen rekombinanten Proteinimpfstoff ist der Covid-19-Impfstoff von Novavax. Um eine ausreichende Immunität zu erzielen, wird hier das Protein auf Nanopartikel aufgebracht.

AstraZeneca und Johnson & Johnson setzten bei ihren Impfstoffen auf adenovirale Vektoren: Dabei wird die Gensequenz, die für das Spike-Protein des Coronavirus kodiert, mithilfe von ungefährlichen Adenoviren in die Zielzelle eingeschleust, damit das Immunsystem entsprechende Antikörper produziert. Die größte Aufmerksamkeit erregte aber ein ganz neuer Ansatz für die Impfstoff-Herstellung, bei dem mRNA, die den Bauplan des Antigens enthält, injiziert wird. „Die mRNA ist nicht unsere genetische Erbinformation, sondern ein transienter Botenstoff“, betont Protzer. „mRNA-Impfstoffe sind daher auch keine genetischen Impfstoffe, wie oft fälschlich behauptet wird.“

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