3. Sep. 2024European Society of Cardiology

ESC: Zeitpunkt der Einnahme von Antihypertensiva offenbar egal

Hängt die Wirksamkeit antihypertensiver Medikamente davon ab, zu welcher Tageszeit sie eingenommen werden? Zwei im Rahmen des ESC 2024 vorgestellte Studien und eine Metaanalyse sagen: Nein. Das Timing der Medikamenteneinnahme könne daher ganz nach Patientenpräferenzen gestaltet werden, so die Studienautoren.

Ein Blutdruckmessgerät auf einer weiblichen Hand, auf dem ein hoher Blutdruck angezeigt wird.
Foto: forma82/AdobeStock

Gibt es einen optimalen Zeitpunkt für die Einnahme von Antihypertensiva? Diese Frage wurde bereits in mehreren Studien untersucht – mit einander widersprechenden Ergebnissen. Der Blutdruck unterliegt zirkadianen Schwankungen mit den niedrigsten Werten während der Nacht. Bleibt dieser Blutdruckabfall („Dipping“) aus, so kommt es zu einem markanten Anstieg des kardiovaskulären Risikos. Dies legt eine abendliche Einnahme antihypertensiver Medikation nahe. Die Daten zu dieser Frage sind allerdings spärlich und widersprüchlich. In den Studien MAPEC1 und HYGIA2 wurden substanzielle Reduktionen des kardiovaskulären Risikos durch abendliche Einnahme der Blutdruckmedikation beobachtet. Dies konnte in der TIME-Studie3 weder im Hinblick auf die primären noch auf die sekundären Endpunkte bestätigt werden.

Der Hoffnung auf bessere Ergebnisse durch abendliche Einnahme stand die Sorge gegenüber, mit dieser Strategie sogar zu schaden. Abendliche Einnahme von Antihypertensiva könnte insbesondere bei älteren Patientinnen und Patienten das nächtliche Sturzrisiko erhöhen und sich auf die Entwicklung von Demenz-Erkrankungen ungünstig auswirken.

Daten auch zu hochbetagten, pflegebedürftigen Patientinnen und Patienten

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