Löst sich die Abhängigkeit in Rauch auf?
Nur jeder zwanzigste ausstiegswillige Raucher schafft es, ohne Hilfsmittel oder Programm längerfristig vom Tabak zu lassen. Derweil wird die Rolle der E-Zigarette in der Entwöhnung seit Jahren kontrovers diskutiert. Die kürzlich aktualisierte Leitlinie empfiehlt sie nicht. Zu Recht?
Die Datenlage zu Sicherheit und Effektivität elektronischer Zigaretten bei der Tabakentwöhnung ist derzeit noch unzureichend. Als Methode zum Rauchstopp werden die Geräte nebst nikotinhaltiger Liquids daher nicht empfohlen. Dennoch versuchen viele Raucher, mithilfe der kleinen Apparate vom Tabak loszukommen.
Geringere Abbruchquoten als bei Standard-Entwöhnung
Im Sinne der Schadensminderung ist es bereits heute tatsächlich vernünftig, auch auf die E-Zigarette zu setzen, anstatt die sofortige und totale Nikotinabstinenz erzwingen zu wollen, meint Professor Dr. Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Sciences. So könnten sich Therapeut und Patient darauf fokussieren, zunächst die Aufnahme schädlicher Stoffe über den Tabakrauch zu verringern. Das Beibehalten liebgewonnener Rituale, die vertraute Handhabung und die Gemeinsamkeiten der herkömmlichen Tabakerzeugnisse und elektronischen Zigaretten erleichtern den Rauchern den Umstieg, reduzieren Entzugserscheinungen und führen zu geringeren Abbruchquoten als etablierte Entwöhnungstherapien.