2. Sep. 2024”Kardiovaskuläre Ereignisse sind vermeidbar”

LDL frühzeitig und intensiv genug senken

Die gemeinsame Vorgeschichte von Myokardinfarkt, Insult und Co. ist die Atherosklerose. Das LDL-Cholesterin spielt dabei eine wesentliche Rolle. Um kardiovaskuläre Ereignisse zu verhindern, sollte jeder konsequent und vor allem frühzeitig auf sein individuelles LDL-Ziel hin therapiert werden.

Wie wichtig es ist, frühzeitig zu intervenieren, zeigt eine rezente Arbeit aus dem JAMA1: Untersucht wurden Daten aus 6 prospektiven Studien, an denen Kinder aus den USA und Finnland mit einem Durchschnittsalter von 10,7 Jahren (zu Beginn) teilnahmen. Es wurde das Non-HDL-C im Kindes- und Erwachsenenalter (3–19 Jahre; 20–40 Jahre) erhoben und mit der Inzidenz von kardiovaskulären Ereignissen korreliert. Das Follow-up dafür erfolgte für durchschnittlich 8,9 Jahre nach dem 40. Lebensjahr.

Portrait OA Dr. Helmut Brath
Foto: Privat

OA Dr. Helmut Brath, Diabetes- und Fettstoffwechsel-Ambulanz, Mein Gesundheitszentrum Favoriten, Wien

Diejenigen, die als Kinder und Jugendliche ein erhöhtes Non-HDL-C aufgewiesen hatten und nicht therapiert worden waren (persistierende Dyslipidämie), hatten ein 5-fach erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse! Währenddessen zeigten diejenigen, deren Dyslipidämie frühzeitig behandelt worden war, ein vergleichbar niedriges Risiko wie jene, die ein Leben lang im Zielbereich gelegen waren. „Das heißt, die frühe Therapie ist entscheidend“, resümierte OA Dr. Helmut Brath von der Diabetes- und Fettstoffwechselambulanz des Gesundheitszentrums Favoriten im Rahmen der Fortbildungsreihe Kardiologie online. Wenn man als Erwachsener – etwa durch einen ungesunden Lebensstil – eine Dyslipidämie entwickelt, gehe das Risiko natürlich auch in die Höhe, allerdings geringer, als wenn die Dyslipidämie bereits im Kindes- oder Jugendalter besteht, so Brath. „Einen viel besseren Beweis, dass eine langfristige Erhöhung des LDL-Cholesterins zu makrovaskulären Ereignissen führt, kann man kaum bringen. Aber noch schöner ist der Nachweis, dass diese vermeidbar sind, wenn wir rechtzeitig intervenieren!“

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune