6. Juni 2023Leitlinie Kompakt

Schluss mit dem Handekzem

Die Therapie des Handekzems orientiert sich an dessen Schweregrad. Wem verordnet man topische Glukokortikoide? Welchen Patient:innen nutzt eine Fototherapie? Und wann ist es Zeit für Systemtherapeutika? Die aktualisierte S2k-Leitlinie beschreibt, welche Therapieoption wann zum Einsatz kommt.

Arzt in Handschuhen untersucht die Haut der Hand eines kranken Patienten. Chronische Hauterkrankungen – Psoriasis, Ekzeme, Dermatitis.
iri-s/GettyImages

Ein frühzeitiges Eingreifen kann die Chronifizierung beim Handekzem verhindern. Mit der Therapie sollte man daher nicht unnötig warten. Im akuten Schub genügt oft eine Kombination aus Pflege und entzündungshemmender topischer Therapie, erklären die Autorinnen und Autoren der S2k-Leitlinie von DDG und BVDD. Sie empfehlen allen Patientinnen und Patienten die regelmäßige Basistherapie mit Hautpflegemitteln, um die Barrierefunktion zu erhalten bzw. zu verbessern. Zudem lindern diese den Juckreiz und verlängern die Zeit bis zum nächsten Schub. Die Auswahl orientiert sich an den Präferenzen des Patienten oder der Patientin und etwaigen Allergien.

Zur kurzzeitigen Akutbehandlung sollen zusätzlich topische Glukokortikoide (TCS) aufgetragen werden. Bevorzugt bei leichten Veränderungen werden Wirkstoffe der Klasse II, bei moderater Ausprägung bis Klasse III. Schwere bis sehr schwere Ekzeme erfordern Klasse III, kurzfristig ist auch Klasse IV erlaubt. In der anschließenden Erhaltungstherapie setzt man ggf. Klasse II und III intermittierend ein (Kann-Empfehlung).

Allerdings können stark wirksame Kortikoide eine Hautatrophie auslösen und dadurch langfristig die Barrierefunktion beeinträchtigen. Deshalb eignen sich Wirkstoffe mit einem günstigen therapeutischen Index (TIX) und niedrigem atrophogenen Potenzial am besten, z.B. Prednicarbat, Mometasonfuroat und Methylprednisolonaceponat. Eine einmal tägliche Anwendung genügt. Unerwünschte Wirkungen lassen sich außerdem reduzieren, wenn TCS mit topischen Calcineurininhibitoren abwechselnd oder kombiniert eingesetzt werden.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum derma