5. Okt. 2021Jahrestagung der Österreichischen Akademie für Dermatologische Fortbildung (OEADF)

Wandelbarer Wolf

Dermatologie und Rheumatologie teilen sich ein breites Spektrum an Krankheitsbildern, die u.a. durch immunologische Dysbalancen ausgelöst werden. Dies trifft auch auf die komplexe und dynamische Autoimmunerkrankung Lupus erythemathodes zu. Was sich in der Frühphase als kutaner Lupus präsentiert, kann sich im Laufe der Zeit als systemischer Lupus mit Beteiligung verschiedener Organe entpuppen.

lado2016/AdobeStock

Lupus erythematodes (LE) ist eine multifaktorielle Erkrankung, bei der in ihrer kutanen Ausprägung eine Immunantwort gegen Bestandteile der eigenen Haut aktiviert wird. Abgesehen von einer genetischen Disposition spielen Umweltfaktoren und eine immunologische Dysbalance eine maßgebliche Rolle. „Ein wesentlicher Risikofaktor ist das Rauchen“, betont Priv.-Doz. Dr. Barbara Böckle, Oberärztin an der Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie in Innsbruck. „Wir konnten in einer Assoziationsstudie zeigen, dass mehr als 80 Prozent unserer Patienten mit tumidem Lupus zum Zeitpunkt der Diagnosestellung Raucher sind; beim diskoiden Lupus trifft dies immerhin noch auf 60 Prozent aller Patienten zu. Zudem haben diese Patienten ein deutlich schlechteres Therapieansprechen auf Hydroxychloroquin oder Belimumab.“ Auch Medikamente können LE induzieren; die medizinische Literatur1 beschreibt eine Reihe solcher Assoziationen, z.B. mit TNF-α-Inhibitoren, PD-1-Inhibitoren, Protonenpumpen- und ACE-Hemmern, Terbafinen, Antiepileptika und NSAR. „Bei einem Ro(SS-A)-Antikörper-positiven subakut kutanen Lupus sollte man vor allem bei älteren Menschen auch immer an Medikamente als Auslöser denken.“

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum derma