Brustkrebs: Neuer Wirkstoff lässt Metastasen im Hirn schrumpfen

Eine österreichische Phase-II-Studie unter der Leitung der Medizinischen Universität Wien zeigte, dass der neuartige Wirkstoff Trastuzumab-Deruxtecan Metastasen im Gehirn bei Brustkrebspatienten schrumpfen lässt. Es handelt sich dabei um eine chemische Verbindung aus Chemotherapie und Antikörper, die nun einen Hoffnungsträger in der onkologischen Forschung und der zielgerichteten Therapie darstellt. Die in „Nature Medicine“ publizierten Ergebnisse der Studie sind ein Silberstreifen am Horizont in der Behandlung dieser gefürchteten Komplikation bei Krebserkrankungen und gelten als bahnbrechend im Brustkrebs-Management.

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Menschliche Krebszelle
luismmolina/GettyImages

In Österreich erkranken rund 5.600 Frauen pro Jahr an Brustkrebs, etwa 1.600 sterben an den Folgen der Krankheit. Männer erkranken mit einem Anteil von weniger als einem Prozent nur selten. Steht die Diagnose Mammakarzinom fest, ist in den meisten Fällen ein umfangreiches Therapiekonzept notwendig. Grundsätzlich gilt: Je eher mit der Behandlung begonnen werden kann, desto besser ist die Prognose. Rund 15 Prozent der betroffenen Personen leiden an dem humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor-2(HER2)-positiven Brustkrebs. Dieser stellt eine aggressive Tumorart dar, wo Humane Epidermale Rezeptoren (HER2) als Bindungsstellen für Wachstumsfaktoren dienen. Diese regen wiederum Krebszellen zur Teilung und zum Wachstum an. Rund 50 Prozent der Patienten mit metastasiertem HER2-positivem Mammakarzinom weisen Gehirnmetastasen auf, die zu den gefürchtetsten Komplikationen zählen.

Methodik

In diese prospektive, offene, einarmige Phase-II-Studie TUXEDO-1 wurden Patienten im Alter von ≥18 Jahren mit HER2-positivem Brustkrebs und neu diagnostizierten unbehandelten Hirnmetastasen oder Hirnmetastasen, die nach vorheriger lokaler Therapie, vorheriger Exposition gegenüber Trastuzumab und Pertuzumab und ohne Indikation für eine sofortige lokale Therapie fortschreiten, eingeschlossen. Es handelte sich dabei um 14 Frauen und einen Mann. Die Patienten wurden an der Klinischen Abteilung für Onkologie der Medizinischen Universität Wien und dem AKH Wien betreut.

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