21. Juni 20238. Praevenire Gesundheitstage

AM PLUS: „Harm Reduction ist ein lohnender Weg“

Praevenire und die Allgemeinmediziner-Initiative AM PLUS brechen eine Lanze für das Prinzip der Schadensminimierung bei der Raucherentwöhnung. Doch das Konzept bleibt umstritten.

GettyImages-_Alina Beketova_rauchersatzprodukte1496729777
Alina Beketova/GettyImages

Österreich ist im europäischen Vergleich nach wie vor ein Land der Raucher und Raucherinnen. Noch immer greift rund jeder und jede Fünfte regelmäßig zur Zigarette und schadet damit sich selbst als auch Menschen im eigenen Umfeld. Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es genug: „Ein Rauchstopp senkt schlichtweg das Risiko für eine Vielzahl lebensbedrohlicher und lebensverkürzender Erkrankungen: an erster Stelle COPD und Lungenkrebs, aber auch andere Krebserkrankungen wie Blasenkrebs und das weite Feld der Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, bekräftigte Prim. Priv.-Doz. Dr. Christopher Lambers von der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) kürzlich anlässlich des Weltnichtrauchertages 2023. Die ÖGP empfiehlt, den Rauchstopp mit professioneller Begleitung in Angriff zu nehmen: am besten in Form einer stationären Rauchentwöhnung oder während einer Rehabilitationsmaßnahme.

In letzter Zeit werden in anderen Ländern auch Tabakerhitzer, E-Zigaretten oder Nikotinbeutel vermehrt als Unterstützung eingesetzt. Die britische Regierung zum Beispiel will an eine Million Raucherinnen und Raucher E-Zigaretten verschenken, um sie zum Verzicht auf Tabak zu ermutigen. Ziel ist es, das Land bis 2030 rauchfrei zu machen. Auch in Schweden verfolgt man den Weg der Harm Reduction. Das Land könnte bald das erste rauchfreie Land weltweit sein (als rauchfrei gilt ein Land nach Definition, wenn weniger als 5% der Bevölkerung raucht). Bereits jetzt liegt die Prävalenz bei 5,6%.

Die ÖGP hat derartige Initiativen stets strikt abgelehnt. „Eine Vielzahl neuer Produkte drängt auf den Markt und diese werden von den Erzeugern teils aggressiv als Rauchersatzprodukte beworben. Allerdings gibt es keine Langzeitdaten dazu, die einen Umstieg von der Zigarette auf andere Produkte rechtfertigen“, erläutert Lambers.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.