Was hilft bei Alzheimer-Demenz wirklich?
Auch wenn die Effekte nicht allzu groß sind: Eine differenzierte medikamentöse Therapie kann bei Demenz in allen Stadien helfen, kognitive Einschränkungen sowie nichtkognitive Störungen und Verhaltensänderungen positiv zu beeinflussen. (Medical Tribune 43/18)
Da das Risiko, an Demenz zu erkranken, mit dem Alter zunimmt, ist es nicht verwunderlich, dass in Zeiten des demografischen Wandels auch die Zahl der Demenzerkrankungen stetig steigt. Die geänderte Altersstruktur der Gesellschaft allein kann die starke Prävalenzzunahme jedoch nicht erklären. Mittlerweile gilt als gesichert, dass eine Reihe von internistischen Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit einer Demenz ebenfalls erhöht. Somit dürfte wohl auch unser Lebenswandel ganz entscheidend zur steigenden Prävalenz beitragen. „Vor 20 Jahren hatten wir es in Deutschland mit 800.000 Betroffenen zu tun“, erinnert sich Prof. Dr. Johannes W. Kraft, Chefarzt der Fachklinik für Geriatrie und Rehabilitation, Klinikum Coburg. „Mittlerweile hat sich diese Zahl verdoppelt.“ Man kann davon ausgehen, dass derzeit im deutschsprachigen Raum etwa zwei Millionen Menschen unter einer demenziellen Erkrankung leiden. Dazu kommen mindestens vier Millionen Angehörige, deren Alltag zum Teil ganz massiv durch die Krankheitssymptome in Mitleidenschaft gezogen wird. „Bei fortgeschrittenen Erkrankungen ist die Betreuung ein 24-Stunden-Job, der Menschen wirklich an ihre Grenzen führen kann.“