8. Juli 202263. Österreichischer Chirurgenkongress

Cholangiopathie nach schwerer COVID-19-Infektion

Im Vorjahr berichteten amerikanische Forscher über drei Patienten mit einer Post–COVID-19 Cholangiopathie. Zwei ähnliche Fälle wurden nun auch aus Innsbruck gemeldet. Die Experten sind sich weitgehend einig, dass es sich bei der progressiven und irreversiblen Erkrankung um eine neue Krankheitsentität handelt.

Krankenstation: Porträt eines älteren Mannes mit Sauerstoffmaske, der im Bett ruht und sich nach Covid-19, Krankheit, Krankheit, Operation um die Genesung bemüht. Alter Mann kämpft um sein Leben. Dunkelblauer tragischer Schuss
gorodenkoff/GettyImages

SARS-CoV-2 infiziert zwar primär den Respirationstrakt, kann aber auch viele andere Organsysteme in Mitleidenschaft ziehen. So kommt es laut Literatur bei 40% - 67,5% aller COVID-19-Patienten auch zu einer akuten Leberschädigung mit Erhöhung der Transferasen. Man nimmt an, dass die Miterkrankung der Leber durch eine direkte Bindung des Virus an ACE-Rezeptoren der Leber hervorgerufen wird.

Obwohl die akute Leberschädigung bei der Mehrzahl der Betroffenen ohne Folgen ausheilt, zeigten vier Studien mit insgesamt 485 Patienten, dass die akute Leberbeteiligung sich negativ auf die Prognose auswirkt. Erhöhte GOT-Werte im Rahmen einer COVID-19-Erkrankung sind mit einem dreifach höheren Risiko für schwere Verläufe, künstliche Beatmung, Intensivpflichtigkeit und Mortalität assoziiert und erhöhte GPT-Werte verdoppeln das Risiko für ein schlechtes Outcome.

Welche Folgen hat eine COVID-19-Erkrankung für Patienten mit bestehender chronischer Lebererkrankung? Hier gibt es eine Entwarnung: In einem systematischen Review und einer Metaanalyse von 17 Studien mit 8800 COVID-19-Patienten kamen die Forscher 2021 zum Schluss, dass eine chronische Lebererkrankung nicht mit einem schlechteren Outcome assoziiert ist.

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