Nicht nur Husten, sondern auch Lungenkrebs
Bei jahrelanger Einnahme erhöht sich einer aktuellen Studie zufolge das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Das Risiko ist zwar gering, aber wegen der häufigen Verordnung der Substanzgruppe dennoch relevant. (Pharmaceutical Tribune 19/18)
Da ACE-Hemmer den Abbau von Bradykinin unterbinden, akkumliert dieses in der Lunge, was für die bekannte Nebenwirkung des trockenen Hustens verantwortlich ist. Doch nicht nur Bradykinin akkumuliert, sondern auch das Neuropeptid Substanz P. Beide Botenstoffe können die Angiogenese und das Tumorwachstum fördern. In den letzten Jahren wurde in epidemiologischen Studien daher bereits mehrfach nach Hinweisen auf ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko unter ACE-Hemmer-Therapie gesucht. Die Ergebnisse waren jedoch widersprüchlich. Britische Wissenschaftler haben nun die Daten von mehr als 992.061 Patienten ausgewertet, die von 1995 bis 2015 mit einer antihypertensiven Therapie begonnen haben. Im Lauf der Studie traten in der Gesamtkohorte 7.952 Lungenkrebsfälle auf. Bei den Patienten unter ACE-Hemmer-Therapie betrug die Inzidenz 1,6 pro tausend Personenjahren gegenüber 1,2 pro tausend Personenjahren bei Patienten, die Sartane eingenommen haben.