Psoriasis – die richtige Pflege
Die Schuppenflechte ist eine schwere chronische Hauterkrankung. Gute Hautpflege kann sie etwas erleichtern, so Dermo-Kosmetik-Spezialistin Azra Bisanovic. (Pharmaceutical Tribune 17/19)
Wie es zur Entstehung der Psoriasis kommt, ist nicht bekannt. Höchstwahrscheinlich gibt es bei Betroffenen eine genetische Veranlagung. Auch dem Immunsystem wird eine wesentliche Rolle eingeräumt. Infektionen, Reizungen, Medikamente oder Hautschäden können Psoriasis triggern, wobei eine genetische Disposition nicht zwangsläufig zum Ausbruch der chronischen Erkrankung führen muss.
Formen der Psoriasis
Die häufigste Form, die Plaque-Psoriasis, tritt an Kopfhaut, Knien, Ellenbogen, Steißbein, bei etwa 50 Prozent der Erkrankten auch an den Nägeln auf. Die Psoriasis vulgaris äußert sich in tropfen- bis münzgroßen Psoriasis-Herden, die am gesamten Körper zu finden sind, die Psoriasis inversa kann den Nabel-, Leisten- und Achselhöhlenbereich sowie die Gesäßfalte befallen. Die palmoplantare Psoriasis wiederum zeigt sich an Handflächen und Fußsohlen, die Nagel-Psoriasis verursacht Hautveränderungen an den Nägeln. Rund 30 Prozent der Betroffenen erkranken an einer Psoriasis-Arthritis, die mit Gelenksbeteiligung einhergeht. Daneben gibt es etliche weitere Schuppenflechte-Typen. In jedem Fall heißt es, rasch einen Dermatologen aufsuchen. Bei unklarer Diagnose führt dieser eine Biopsie durch.
Was tun bei Schuppenflechte?
In schweren Fällen werden Cortison bzw. Medikamente zur Immunsuppression eingesetzt, unter anderem auch Biologika. Angewandt werden auch Lichttherapien sowie Bäder im Meer. Der Lokaltherapie kommt große Bedeutung zu, diese erfolgt zum Beispiel mit Corticosteroiden, Vitamin-D-Derivaten, Dithranol oder Calcineurininhibitoren. Wesentlich ist auch die Hautpflege mit rückfettenden Ölbädern, auch Duschöle, Fettsalben oder fetthaltige Cremes können angewandt werden. Damit soll die Hautbarriere gestärkt werden. Wirkstoffe wie Urea, Glycerin, Hyaluronsäure, Vitamin E oder Collagen können Schutz vor Austrocknung bieten.
Redaktion: Dr. Marion Breiter-O’Donovan
Tipps & Infos
- Psoriasis tritt schubweise auf und äußert sich in scharf begrenzten, geröteten und erhabenen Krankheitsherden. An der Oberfläche dieser Plaques finden sich silbrig-weiße Schuppen. Die Größe der betroffenen Hautstellen variiert von punktförmig bis zu handtellergroß.
- Der Schuppenflechte kann man durch einen gesunden Lebensstil vorbeugen: Optimierung des Körpergewichts, Bewegung, Vermeidung von Nikotin und Alkohol, Beseitigung chronischer Infektionsherde im Mundbereich.
- Durch Fett und Feuchtigkeit kann das Jucken an befallenen Hautstellen reduziert werden. Pflegeprodukte immer täglich, auch mehrmals, auftragen!
- Lange, heiße Vollbäder vermeiden, um die Haut nicht auszutrocknen – besser duschen und Reinigungsmittel nur sparsam anwenden. Nach dem Duschen die Haut trockentupfen, Reiben vermeiden.
- Die Schuppen vorsichtig mit Pflegecreme oder in Salben, Vaselin oder Öl gelöster Salicylsäure entfernen (eventuell sanft einmassieren oder über Nacht einwirken lassen), um die Haut für anschließende Pflege aufnahmefähig zu machen.