Unreine Haut
Akne hat viele Formen und kann sehr belasten. Dermo-Kosmetik-Expertin Azra Bisanovic erklärt, worauf es ankommt. (Pharmaceutical Tribune 15–16/19)
Makellose Haut ist eine Seltenheit. Denn im Lauf des Lebens kommt es bei den meisten Menschen zumindest vorübergehend zu unreiner Haut. So bezeichnet man die mildeste Form der Akne. Sie tritt vorwiegend während der Pubertät auf. Etwa 70 bis 95 Prozent der Jugendlichen haben in dieser Zeit mit Akne zu kämpfen. Sie entsteht infolge von Hautveränderungen durch verstärkten Androgen-Einfluss.
Endogene & exogene Formen
Weitere endogene Formen sind die Neugeborenen-Akne sowie die Spät-Akne infolge von Stoffwechselstörungen. Erwachsenenakne bei der Frau kann eine hormonelle bzw. gynäkologische Ursache – das sogenannte PCO-Syndrom – haben. Exogene, also von außen verursachte, Akne kann durch Medikamente oder durch die Verwendung fetter Cremen in Kombination mit UV-Licht hervorgerufen werden. Letztere bezeichnet man als Mallorca-Akne. Produziert die Haut vermehrt Talg und verhornt bzw. verstopft sich der Talgdrüsenausführungsgang, kommt es zur Entstehung von Komedonen (Mitessern). Entzünden sich diese, treten Papeln (rötliche Hautknötchen) und Pusteln (Eiterbläschen) auf.
Behandlung unreiner Haut
Dann heißt es rasch handeln. Nur so beugt man einer Verschlechterung und Narbenbildung vor. Weist die Haut Entzündungen auf, sollte man bald einen Hautarzt aufsuchen. Möglich sind unterschiedliche Behandlungen: mit Benzoylperoxid, mit Antibiotika in Form von Cremen, Gelen oder Tabletten, Retinoiden (Vitamin-A-Säure-Abkömmlinge), Fruchtsäuren und bei Frauen auch mit Hormonen. Den Anfang macht man meist mit schälenden Präparaten. Wesentlich bei der Behandlung unreiner Haut ist die gezielte Pflege. Fetthaltige, ölige Produkte meiden, nachts eine beruhigende, tagsüber eine mattierende Pflege auftragen. Ideal sind Pflegemittel wie Waschgels oder -schäume sowie Akne-Cremen oder -Gele. Diese werden auf die ölige, zur übermäßigen Talgproduktion neigende Haut abgestimmt.
Redaktion: Dr. Marion Breiter-O’Donovan
Tipps & Infos
- Eine Veränderung des Lebensstils kann Akne entgegenwirken: Sonne, Stress, Rauchen, Alkohol sowie fette und süße Speisen meiden. Viel Bewegung im Freien, gesunde Ernährung mit viel Gemüse sind hingegen günstig!
- Bei Akne ist Geduld angesagt. Oft braucht es Monate und sogar Jahre, bis sich der Hautzustand verbessert.
- Unbedingt vermeiden sollte man das Ausdrücken – durch eindringende Bakterien kann sich die Entzündung weiter ausbreiten. Es kann außerdem zu Narben kommen.
- Ein Muss ist die richtige Hautreinigung. Empfehlenswert sind milde Produkte, vorzugsweise Gele zur Entfernung des überschüssigen Talgs. Mit speziellen Peelings erzielt man Tiefenreinigung, vor allem verhornte Hautzellen müssen entfernt werden.
- Unterstützend Präparate wie Heilerde anwenden. Diese wird äußerlich als Maske aufgetragen. Auch die Einnahme von medizinischer Hefe oder von Zinkpräparaten kann helfen.