Zahlen, Daten & Fakten – Einkaufsverhalten in der Apotheke während der Coronazeit
De facto konnten die Apotheken in der DACH-Region – Österreich, Schweiz und Deutschland – von der Corona-Situation profitieren. Vor allem die frequenzerhöhenden Corona-Tests brachten ein deutliches Umsatzplus für viele Apotheken.
Es gibt jedoch eine Zweiteilung hinsichtlich der Umsatzentwicklung während des Lockdowns: Einkaufscenter- und Innenstadtapotheken mussten teilweise Umsatzverluste hinnehmen, während Apotheken in ländlicheren Regionen als direkter Gesundheitspartner entsprechende Umsatzzuwächse verzeichnen konnten.
Selbstverständlich hat sich während der Coronapandemie auch vieles in den Online-Bereich verlagert. Alleine der Online-Handel (+17,90%) und der Medikamentenhandel (+86,50%) sind in der gesamten DACH-Region entsprechend gewachsen. Bereits ein Drittel der österreichischen Nutzer kauft Kosmetik & Parfum online und 33% können sich vorstellen, rezeptpflichtige Medikamente bei Amazon zu bestellen.
Insgesamt haben 20% der Konsumenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz ihr Einkaufsverhalten in der Coronazeit verändert. Dies bedeutet, dass diese Gruppe die Apotheke entweder gar nicht besucht hat oder eine andere Form des Einkaufs gewählt hat.
Zahlen zum Einkaufsverhalten während der Coronazeit
Im Einzelnen widerspiegeln die nachfolgenden Zahlen das erhobene Einkaufsverhalten im Detail:
- 55% haben ihre Stammapotheke nicht mehr besucht
- 22% haben während des Lockdowns keine Medikamente gekauft
- 10% haben ihre Apotheke per Chat, telefonisch oder via E-Mail kontaktiert
- 9% haben Botendienste von Apotheken genutzt
- 29% haben ausschließlich in Internetapotheken gekauft (OTC-Produkte)
- 23% haben OTC-Produkte sowohl im Internet als auch vor Ort in der Apotheke gekauft
- 49% haben OTC-Produkte ausschließlich in niedergelassenen Apotheken gekauft
- 25% haben sich vor Ort beraten lassen und dann das OTC-Produkt online gekauft
- 37% informieren sich im Internet und kaufen dann das OTC-Produkt vor Ort
- 42% können sich vorstellen, rezeptfreie Medikamente auf Amazon zu bestellen
- 13% haben rezeptflichtige Produkte ausschließlich in Internetapotheken gekauft
- 8% haben rezeptflichtige Produkte im Internet und vor Ort gekauft
- 78% haben rezeptflichtige Produkte ausschließlich in Apotheken vor Ort gekauft
Fazit
Alleine vom Verkauf von rezeptpflichtigen Medikamenten kann keine niedergelassene Apotheke leben. Rezeptfreie Medikamente sind vor diesem Hintergrund wichtige Umsatzbringer für stationäre Apotheken. Die besonderen Umstände der Coronapandemie haben mehr Frequenz und damit temporär auch mehr Umsatz für viele Apotheken gebracht. Jedoch ist es ratsam, die eigenen Online-Aktivitäten gezielt zu verstärken, damit man selbst auch vom steten Online-Handelstrend profitiert. Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, einen erfahrenen Berater zu konsultieren, der einen gezielt dabei unterstützen kann, alle umsatzrelevanten Bereiche der eigenen Apotheke zukunftssicher auszurichten.