Die Jugend von heute

Als ich jung war und diesen Satzteil sehr oft von meinen Eltern und Großeltern hörte, fragte ich mich immer, ob ich auch einmal in das Alter kommen würde, in dem ich ihn oft gebrauchen würde.

Alte und junge Menschen in Kampf, Konfrontation oder Konflikt, Vektor-Cartoon-Strichmännchen oder Charakterillustration.
iStock/Zdenek Sasek

Meist war er ja mit einem negativen Fortsetzung verbunden, à la „ist bequem“, „mag nicht lernen“, „hat keine Manieren“ usw. Deshalb nahm ich mir vor, ihn eher nicht zu verwenden. Im Großen und Ganzen ist mir das auch gelungen, denn prinzipiell sind Pauschalisierungen nicht hilfreich. Hilfreich ist aber auch, eine junge, erwachsene Tochter und einen adoleszenten, pubertierenden Sohn zu haben. Wenn ich dann schon die „heutige Jugend“ interessiert beobachte, dann sehr häufig mit Wohlwollen und Freude.

Die Jugend verschiedener Generationen verläuft naturgemäß unterschiedlich, das hängt auch mit dem gesellschaftlichen Wandel und den Ereignissen der jeweiligen Zeit zusammen. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten, die da sind: Abnabelung, Unabhängigkeit, Meinungsbildung, Experimentieren mit Grenzen.

Dass junge Menschen nicht automatisch verantwortungslos und sorgenfrei sind, zeigt uns gerade die jetzige Krisenzeit der Pandemie. Einerseits gibt es natürlich diejenigen, die meinen, mit Corona-Partys „es hinter sich bringen zu wollen“. Andererseits, und deshalb ist der Ruf nach Bildung besonders im Gesundheitsbelangen unerlässlich, sind vor allem am Anfang dieser eigenartigen Zeit die jungen Menschen über sich hinausgewachsen, haben ihren älteren NachbarInnen geholfen, sich selber zurückgenommen und sind einsam im Homeschooling oder Distance Learning gesessen.

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