Seelenschmeichler gegen den Corona-Blues

Seit über einem Jahr sorgen wir uns um Ansteckung und Erkrankung mit SARS-CoV-2. Inzwischen kennt fast jeder und jede jemanden, der daran erkrankt ist, viele auch Menschen, die daran verstorben sind. 8.000 Tote sind für ein kleines Land wie unseres nicht nichts.

Vektor-Karikatur-Illustration des Mannes, der in der friedlichen Natur sitzt, umgeben von Bäumen, Blumen und Schmetterlingen.
Zdenek Sasek

Dass der Fokus von anderen lebensverkürzenden Erkrankungen etwas abgewichen ist, ist auch eine traurige Wahrheit. Therapien wurden verschoben, Operationen abgesagt, Kontrolluntersuchungen nicht durchgeführt oder wahrgenommen. Das ist in vielen Fällen fatal.

Grob unterschätzt werden aber auch seelische Erkrankungen, die in dieser Zeit massiv zugenommen haben. Dachte man zunächst, es handle sich vorwiegend um ältere Menschen, die in Pflege- und Wohnheimen vereinsamen und schwer daran leiden, so zeigen neuere Studien, dass auch junge, körperlich gesunde Menschen in Depressionen verfallen – hauptsächlich wegen Isolation, mangelnder Kontakte und Dauerlernens oder -arbeitens vor dem Bildschirm.

Sehr betroffen macht mich die Situation einer unserer StammkundInnen, die schon beim letzten Besuch in unserer Apotheke nicht aufhören konnte zu weinen. Sie wusste darum, konnte aber nichts dagegen machen – Depressionen begleiten sie schon ihr Leben lang. Unlängst erfuhr ich, dass sie deswegen sogar im Krankenhaus gelandet ist. Ich hoffe sehr, dass sie sich wieder erfängt, und bin froh, dass sie unter ärztlicher Aufsicht ist.

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