Wie nützlich sind Therapien mit Abhängigkeitspotenzial?
Hat es negative Folgen für Patienten, wenn man Alkohol- und Drogensüchte mit Wirkstoffen behandelt, die selbst eine Abhängigkeit auslösen? Nicht unbedingt, meinen Kollegen aus den USA. Sie fordern, die Chancen, die solche Substanzen bieten, zu nutzen.
So manches suchterzeugende Medikament hat bereits seinen Weg in die Therapie von Abhängigkeitserkrankungen gefunden, andere wie Ketamin, Gammahydroxybuttersäure oder Psychedelika werden noch in Studien erprobt. Welche Effekte von ihnen bei diversen Suchterkrankungen zu erwarten sind, haben Dr. Bradford Martins von der Yale University in New Haven und Kollegen in einem Review zusammengestellt. Basis dafür war die Auswertung von 78 klinischen Studien, von denen allein 55 aus den letzten fünf Jahren stammten.