23. Juni 2021Morbus Whipple

Falschen Rheumatiker mit alten und neuen Methoden überführt

Jahrelang war ein 67-Jähriger irrtümlich auf Psoriasis-Arthritis behandelt worden. Als er sich schließlich im Krankenhaus vorstellte, litt er seit drei Wochen an Bauchschmerzen, morgendlicher wässriger Diarrhö und zunehmender Kraftlosigkeit. Zudem hatte er deutlich an Gewicht verloren. Weder in der körperlichen Untersuchung noch in der mikrobiologischen Analyse der Fäzes fand sich ein Hinweis auf eine Infektion. Allerdings war das CRP mit 1.070mg/l massiv erhöht.

Die endoskopische Diagnostik ergab ein verplumptes Zottenrelief im Duodenum und eine Lymphangiektasie – typische Befunde beim Morbus Whipple, wie Dr. Victor Keim vom Städtischen Klinikum Karlsruhe und Kollegen berichten. Auch der histologische Nachweis schaumzelliger PAS*-positiver Makrophagen in der Lamina propria stützte diese Vermutung. Die Polymerase-Kettenreaktion schließlich wies die DNA des Erregers Tropheryma whipplei nach.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune