Kupfer im Gleichgewicht halten
Fehlt das Spurenelement Kupfer, kann das negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, die Gelenke und das Immunsystem haben. Zu viel davon führt im schlimmsten Fall sogar zu Vergiftungen. (Pharmaceutical Tribune 20-21/19)
Physiologie: Kupfer ist essenziell und muss daher mit der Nahrung zugeführt werden. Dennoch treten Mängel bei üblichen Ernährungsformen nicht auf. Da der tägliche Bedarf bis heute nicht abschließend beurteilt werden kann, gibt die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung nur Schätzwerte für die Zufuhr an. Das sind für gesunde Erwachsene etwa 1–1,5 mg Kupfer pro Tag.
Kupfer ist Bestandteil verschiedener Metalloproteine wie Coeruloplasmin und Metallothionein.
▶ An Coeruloplasmin sind mehr als 90 Prozent des im Plasma vorhandenen Kupfers gebunden. Es dient als Transport-
protein und katalysiert die Oxidation von zweiwertigem zu dreiwertigem Eisen. Somit ermöglicht es die Hämbildung. Zusätzlich fungiert Coerulo-
plasmin als Antioxidans und verhindert so die Lipidperoxidation, die bspw. durch die beiden Übergangsmetalle Eisen und Kupfer induziert wird.
▶ Metallothioneine sind wahrscheinlich an der Entgiftung von Metallen, dem Schutz vor oxidativem Stress und der Regulation von Zink- und Kupferkonzentrationen beteiligt.
Kupfer ist außerdem in verschiedenen Enzymsystemen vorhanden. Als Bestandteil der …
▶ … Cytochromoxidase ist das Spurenelement als Co-Faktor an der Energiegewinnung in den Mitochondrien in Form von ATP beteiligt.
▶ … Dopamin-β-Hydroxylase und der Tyrosinase leistet es an der Synthese des Hautpigments
Melanin und der Katecholamine Dopamin, Noradrenalin und
Adrenalin einen Beitrag.
▶ … Superoxiddismutase (SOD) schützt es Zellmembranen vor reaktiven Sauerstoffverbindungen, zum Beispiel in den Erythrozyten.
▶ … Lysyloxidase ist es an der Verflechtung von Kollagen und Elastin und damit an der Struktur und Elastizität von Knochen, Bändern, Knorpeln, Bindegewebe und Blutgefäßen beteiligt.
Health Claim: Kupfer unterstützt einen normalen Energie-, Haut- und Haarpigmentstoffwechsel sowie ein gesundes Bindegewebe und den Eisentransport. Das Spurenelement hilft, ein normales Immun- und Nervensystem aufrechtzuerhalten. Zusätzlich schützt es vor oxidativem Stress. ■
Steckbrief
Enthalten in Leber von Rind, Kalb und Schwein, Austern, Bierhefe, Hasel-, Walnüssen und Mandeln, Linsen, Erbsen, Bohnen sowie Marillen, Zwetschken, Pfirsichen und Feigen.
Erhöhter Bedarf bei phytatreicher und milcharmer Nahrung, Resorptionsstörungen mit Durchfällen oder bei älteren Personen, Diabetes mellitus, Nierenfunktionsstörungen, erhöhten Homocysteinspiegeln, Verbrennungen.
Symptome bei Mangel: Anämie, Haar- und Hautpigmentierungsstörungen, Osteoporose und Wachstumsstörungen, Arteriosklerose, Infektanfälligkeit, erhöhte Cholesterinwerte, neurologische Störungen mit Ataxie und reduzierter Myelinisierung.