Energiequelle Coenzym Q10
Physiologie: Coenzym Q10 wird aus den Aminosäuren Phenylalanin, Tyrosin und Methionin unter Anwesenheit von B-Vitaminen hergestellt. Eine entscheidende Rolle spielen Folsäure und Vitamin B12. Zusätzlich wird Coenzym Q10 mit der Nahrung zugeführt.
Es ist auch unter der Bezeichnung Ubiquinon bekannt und kommt ubiquitär, also in vielen Geweben des Körpers, vor. Sehr hohe Konzentrationen finden sich in energiereichen Geweben wie Herz, Nieren und Leber. Diese enthalten besonders viele Mitochondrien und werden auch als Kraftwerke der menschlichen Zellen bezeichnet. In diesen Strukturen wird im Rahmen der Atmungskette Energie in Form von ATP (= Adenosintriphosphat) produziert. Coenzym Q10 fungiert dabei als Schrittmacher und wird selbst durch Protonen- und Elektronenübertragung in Ubiquinol umgewandelt. Dieses besitzt ein starkes antioxidatives Potenzial. Es schützt vor oxidativen Schäden, vor allem, wenn sie durch Entzündung verursacht werden. Außerdem kann es oxidiertes Glutathion und Vitamin E regenerieren.
Die körpereigene Produktion von Coenzym Q10 nimmt bereits ab dem 20. Lebensjahr ab. Besonders im Herz sinken die Coenzym-
Q10-Spiegel drastisch. Sie sind bei 40-Jährigen um 30 Prozent und bei 80-Jährigen sogar um 80 Prozent niedriger. Gleichzeitig wird weniger Ubiquinon zu Ubiquinol umgewandelt.
Health Claim: Für Coenzym Q10 liegt kein Health Claim vor.
Steckbrief
Enthalten in Fleisch, Eiern, Fisch und kaltgepressten Pflanzenölen. Dazu zählen Olivenöl, Rapsöl und Weizenkeimöl.
Mögliche Anwendungsgebiete: Diabetes mellitus, Hautalterung und Hautschutz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Krebs, männliche Fertilitätsstörungen, Migräne, neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson, Leistungssport, Zahnerkrankungen.
Erhöhter Bedarf bei älteren Personen, Rauchern, Stress, Leistungssport, ischämischen Herzerkrankungen, AIDS/HIV, Krebs, Muskeldystrophien
und Parkinson.
Praxistipps
- Coenzym Q10 schützt bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowohl Blutgefäße als auch Lipoproteine vor oxidativen Schäden. Es kann bei Arteriosklerose, Blut-
hochdruck und Herzinsuffizienz angewendet werden. - Migränepatienten weisen niedrige Coenzym-Q10-Spiegel auf. Coenzym Q10 hat einen positiven Einfluss auf die Häufigkeit von Migräneattacken.
- Bei hoher sportlicher Aktivität unterstützt Coenzym Q10 den Energiestoffwechsel, die Regeneration der Muskulatur und reduziert den Überschuss an freien Radikalen.
- Bei Zahnfleischentzündungen kann Coenzym Q10 vor allem bei lokaler Anwendung, zum Beispiel als Lutschtablette, seine entzündungshemmenden Eigenschaften entfalten.
Interaktionen & Synergismen: Coenzym Q10 gilt als äußerst sicher und relativ wenig interaktiv mit Arzneimitteln. Andererseits kann es die Wirkung einiger Arzneimittel unterstützen (siehe Tabelle).