Eisen – wirksam von Kopf bis Fuß

Rohes Fleisch, Kräuter und Gewürze auf einem Tisch
GettyImages-fcafotodigital

Eisen ist das häufigste Spurenelement im Körper und spielt eine zentrale Rolle beim Transport von Sauerstoff. Dennoch sind Mangelerscheinungen weit verbreitet.

Physiologie: Die Hauptaufgabe von Eisen ist der Transport von Sauerstoff. Dazu wird es im Blut an Hämoglobin gebunden. Die Speicherung im Muskel wird durch die Bindung an Myoglobin ermöglicht. Eisen ist an der Produktion von Dopamin und dem Schilddrüsenhormon Thyroxin beteiligt. Es unterstützt im Rahmen der Kollagensynthese die Regeneration von Knochen, Knorpel und Bindegewebe und hilft bei Entgitftungsprozessen. Im Rahmen des Energiestoffwechsels ist Eisen gemeinsam mit anderen Nährstoffen wie z.B. B-Vitaminen, Magnesium und Coenzym Q10 an der Bildung von ATP (= Adenosintriphosphat) beteiligt.

Die Resorption von Eisen erfolgt aus pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln. In pflanzlichen Nahrungsmitteln liegt Eisen in der Regel dreiwertig vor. Es wird als Nicht-Häm-Eisen bezeichnet und hat eine Resorptionsquote zwischen drei und acht Prozent. In tierischen Lebensmitteln liegt Eisen zweiwertig vor, wird als Häm-Eisen bezeichnet und zu etwa 40 Prozent resorbiert. Ein dritter möglicher Weg ist die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichem Ferritin. Dieses findet sich in braunem Senf, der Curryblattpflanze und in roten Früchten, etwa in Johannisbeeren. In diesem Fall liegt Eisen in sogenannten Nanocages geschützt vor, wodurch die Verträglichkeit verbessert wird. Die Beeinflussung der Resorption durch Nahrungsmittel wie Milch und Milchprodukte, Getreide und Vollkornprodukte, Kaffee, Rotwein und Schwarztee fällt geringer aus.

Health Claim: Eisen trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel und Immunsystem sowie zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei. Es leistet einen Beitrag bei der Bildung der roten Blutkörperchen, beim Sauerstofftransport, bei der kognitiven Funktion und der Zellteilung.

Steckbrief

Vorkommen: in Austern, Ei, Kalb-, Rind-, Schweine- und Hühnerfleisch, Kalbs- und Rindsleber, Sojamehl, Haferflocken, Reis (unpoliert), Linsen, weißen Bohnen, Karotten, Zucchini und Trockenobst wie Feigen und Datteln

Symptome bei Mangel: Müdigkeit, Abnahme der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, Lernstörungen bei Schulkindern, Infektanfälligkeit, Kälteempfindlichkeit, Haarausfall, blasse Haut, brüchige Nägel, Mundwinkel, Zungenbrennen, Wachstumsstörungen, Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung (z.B. Treppensteigen)

Erhöhter Bedarf: bei Schwangeren, Stillenden, nach Geburten, bei Kindern im Wachstum, Frauen bis zum 50. Lebensjahr, älteren Menschen bei geringer
Nahrungsaufnahme, Veganern, Vegetariern, Sportlern, Resorptionsstörungen

Praxistipps

  • Frauen im gebärfähigen Alter sind kritisch unterversorgt. 75 Prozent erreichen die Zufuhrempfehlungen nicht. Zu bedenken ist, dass pro Menstruation etwa 30 mg
    Eisen verloren gehen.
  • RLS (= Restless-Legs-Syndrom) und ADHS (= Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung) können durch einen Eisenmangel verstärkt werden.
  • Im Rahmen von Laboranalysen können sich durch Entzündungen falsch hohe oder zufriedenstellende Werte für Ferritin ergeben.
    Eine gleichzeitige Bestimmung des CRP-Wertes (= C-reaktives Protein) zeigt die Entzündung
    an und kann hilfreich sein.
  • Um Eisen zu supplementieren, sind Eisenzitrat und -glycinat günstig. Das resorptionsverbessernde Vitamin C ist in Eisenzitrat bereits enthalten, die aufnahmefördernde Aminosäure Glycin in Eisenglycinat.