DHA für optimale Seh- und Denkvorgänge

Physiologie: Aus der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure, die etwa im Leinsamen- und Rapsöl und Fisch enthalten ist, entstehen im Organismus mithilfe der Enzyme Desaturase und Elongase die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Allerdings ist diese Umwandlung bei Leinsamen- und Rapsöl begrenzt und läuft nur in geringem Umfang ab. Um den Bedarf tatsächlich zu decken, sind zwei bis drei Portionen Fisch pro Woche unerlässlich. DHA macht schließlich über 30 Prozent der Gesamtfettsäuren in der Netzhaut aus und in den Netzhaut-Stäbchen sogar über 60 Prozent. In der Großhirnrinde wiederum sind 25 Prozent der Gesamtfettsäuren DHA.
Health Claim: DHA trägt zur Erhaltung normaler Sehkraft, normaler Blut-Triglyceridspiegel und einer normalen Gehirnfunktion bei.
Ursachen des Mangels: Die optimale Versorgung der Mutter, vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft, und des Kindes in den ersten Monaten nach der Geburt ist entscheidend für das Wachstum und die Entwicklung des kindlichen Zentralnervensystems. In den letzten Schwangerschaftsmonaten benötigt der Fötus 30–45 mg DHA pro Tag. 3–5 mg davon werden im Gehirn eingelagert. Die Versorgung erfolgt über den plazentaren Transport, der durch spezifische Transportproteine vermittelt wird. Eine höhere DHA-Aufnahme der Mutter führt deshalb auch zu einer besseren Versorgung des Babys mit DHA.
Steckbrief
Enthalten hauptsächlich in fetten Meeresfischen wie Thunfisch, Lachs und Makrele. Weitere ergiebige Quellen sind Hering, Heilbutt und Bachforelle.
Symptome bei Mangel: Schwangerschaftskomplikationen; beim Säugling Störungen der geistigen Entwicklung, des Sehvermögens und des Wachstums; Konzentrations-, Lern- und Verhaltensprobleme;
Atopieneigung; Alterssenilität; Muskelschwäche, Neuropathien.
Erhöhter Bedarf: Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglings- und Kindesalter, Wachstum, Alter, bei überwiegendem Verzehr von Fleisch, Allergien, Alzheimer, Diabetes mellitus, Multiple Sklerose, Neuro-
dermitis, Psoriasis, Rheuma; Malabsorption im Rahmen chronisch entzündlicher Darm- und Gallenerkrankungen.
Praxistipps
- Die Wirkungen von DHA treten mit einer gewissen Verzögerung ein, da die Fettsäure erst in die Membran-Phospholipide eingebaut werden muss.
- Da diese Wirkungen reversibel sind, ist es für therapeutische Effekte sinnvoll, DHA langfristig und regelmäßig einzunehmen. Werden nämlich durch erhöhten Fleischkonsum mehr Omega-6-Fettsäuren zugeführt, so werden die Omega-3-Fettsäuren wieder aus den Zellmembranen verdrängt und stehen für die protektiven Wirkungen auf Nerven und Gefäße nicht mehr zur Verfügung.
- Da mehrfach ungesättigte Fettsäuren sehr oxidationsempfindlich sind, ist es wichtig, bei der Einnahme solcher Supplemente auf eine gute Versorgung mit Antioxidanzien zu achten. Ideal sind Vitamin E, Vitamin C und Selen.
