Multitalent Zink
Physiologie: Zink ist in über 200 Enzymen enthalten. Manche dieser Enzyme reagieren auf eine Unterversorgung mit besonders starkem Aktivitätsabfall. So führt die Carboanhydrase zu einer vermehrten Natrium- und Wasserausscheidung, die Alkoholdehydrogenase kann Alkohol nicht mehr optimal abbauen und die Carboxypeptidasen werden ihrer Rolle in der Eiweißverdauung nicht mehr gerecht. Zink ist für die Bildung von Geschlechts-, Schilddrüsen- und Wachstumshormonen sowie für die Regulierung der Immunantwort unerlässlich.
Health Claims: Für Zink gibt es über 15 Health Claims. Dazu zählen eine normale Verstoffwechselung von Kohlenhydraten, Fetten und Vitamin A sowie die Erhaltung normaler Knochen, Haut, Haare und Nägel. Auch die Sehkraft, das Immunsystem, die kognitive Funktion, die Fruchtbarkeit und die Eiweißsynthese werden durch Zink unterstützt. Nicht zuletzt trägt dieses Spurenelement zu einem normalen Säure-Basen-Haushalt bei.
Ursachen des Mangels: Zinkmangel ist sehr häufig, da die Zinkversorgung speziell bei Kindern unzureichend und die Verwertung aus Nahrungsmitteln mit 15 bis 40 Prozent eher gering ist. Hinzu kommen Resorptionsstörungen, etwa im Rahmen von entzündlichen Darmerkrankungen, und ein erhöhter Bedarf bei Gewebezerstörungen, wobei in diesem Zusammenhang vor allem Operationen, Verbrennungen, Herzinfarkt und entzündliche rheumatische Erkrankungen zu nennen sind.
Steckbrief
Enthalten hauptsächlich in Rind- und Kalbfleisch, Rinder-, Kalbs- und Schweineleber, Austern, Garnelen, Käse wie Gouda und Edamer, Erbsen und Linsen.
Symptome bei Mangel: Wachstumsverzögerung mit einer verzögerten Entwicklung des Skeletts und der Sexualorgane bei Kindern; Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns; Haarausfall; weiße Flecken an den Fingernägeln; Hautveränderungen bis hin zu gestörter Wundheilung; erhöhte Infektanfälligkeit; Depressionen.
Erhöhter Bedarf: Säuglinge, Schwangerschaft, Senioren, Reduktionsdiäten, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Diabetes mellitus, Gewebezerstörungen.
Praxistipps
- Für eine optimale Zinkaufnahme sind Lebensmittel zu meiden, die die Zinkresorption vermindern, z.B. Phytate (Getreideprodukte) sowie Lebensmittelzusatzstoffe (häufig in Softdrinks, Schmelzkäse, Wurst, Fastfood).
- Die tägliche Dosierung von Zink ist vom Alter abhängig:
> Säuglinge: 1–2 mg/d
> Kinder (1–4 Jahre): 3 mg/d
> Kinder (4–7 Jahre): 5 mg/d
> Jugendliche; Männer: 10 mg/d
> Frauen: 7 mg/d
> Gravidität, Stillzeit: 10–11 mg/d