Vitamin C: Altes Wissen – neue Forschung
NEMOGRAMM: Die gute Wirkung von Vitamin C im Rahmen von Erkältungskrankheiten ist allgemein anerkannt. Doch das Vitamin verfügt über eine ganze Reihe weiterer wertvoller Funktionen.
Physiologie: Vitamin C muss vom Menschen mit der Nahrung aufgenommen werden. Es verfügt über ausgezeichnete antioxidative Eigenschaften, kann reduziertes Vitamin E regenerieren, aggressive Sauerstoffradikale neutralisieren und Fette vor Oxidation sowie die DNA schützen. Außerdem ist es Co-Faktor in vielen Hydroxylierungsprozessen. Auf diese Weise unterstützt es die Bildung kollagenen Bindegewebes und ist für die Wundheilung und Narbenbildung wichtig. Neue Forschungen haben einen Zusammenhang zwischen Vitamin C und Histamin gezeigt. Je höher der Vitamin C-Spiegel ist, desto mehr Histamin wird abgebaut.
Health Claim: Vitamin C leistet einen Beitrag zur normalen Funktion des Immunsystems, auch während und nach starker körperlicher Betätigung. Es unterstützt das Nervensystem und verringert Müdigkeit. Weiters hilft es, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen, erhöht die Eisenaufnahme und trägt zur normalen Kollagenbildung von Blutgefäßen, Haut, Knochen, Knorpel, Zahnfleisch und Zähnen bei.
Ursachen des Mangels: Durch die Lagerung von Obst und Gemüse ist mit bis zu 70 Prozent Verlust an Vitamin C zu rechnen. Ebenso große Mengen können durch Kochen und das Warmhalten zubereiteter Speisen verloren gehen. Vitamin C ist wasserlöslich. Um das Auswaschen zu vermeiden, sollen Lebensmittel nur kurz gewaschen werden. Außerdem sollte die Schale der Früchte wenn möglich verzehrt werden, da in der Schale der größte Teil an Vitamin C zu finden ist.
Steckbrief
Hauptsächlich enthalten in Obst wie Acerolakirsche, Hagebutte, Sanddornbeere, Kiwi, Zitronen, Orangen und Bananen, in Gemüse wie Paprika, Brokkoli und Kartoffeln und in Kräutern wie Petersilie.
Symptome bei Mangel: Schwere Vitamin-C-Mangelzustände wie Skorbut sind in westlichen Industrieländern nahezu auszuschließen. Allerdings wird ein Vitamin-C-Mangel mit der Entwicklung moderner Zivilisationskrankheiten wie Herzerkrankungen, diabetischen Spätschäden, Katarakt und Krebs in Zusammenhang gebracht. Weitere Symptome: Schleimhautblutungen, Paradontopathien, schlecht heilende Wunden, Muskelschmerzen, erhöhte Histaminempfindlichkeit.
Erhöhter Bedarf: Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum, Alter, Leistungssport.
Praxistipps
- Die Ernährungsgesellschaften aus Österreich, Deutschland und der Schweiz empfehlen für gesunde Erwachsene eine durchschnittliche Vitamin-C-Zufuhr von 100 mg pro Tag.
- Bei diagnostiziertem Eisenmangel ist es wichtig, den Betroffenen optimal mit Vitamin C zu versorgen. Vitamin C reduziert dreiwertiges zu zweiwertigem Eisen und ermöglicht so die optimale Resorption. Interessant ist, dass Vitamin C die Eisenaufnahme um den Faktor 4 verbessern kann.
- Raucher haben einen um bis zu 40 Prozent höheren Vitamin- C-Bedarf. Für Raucher ergibt sich somit ein Bedarf von etwa 140 mg Vitamin C pro Tag.