Panthothensäure: Ein Stern am B-Vitamin-Himmel
Pantothensäure zählt nicht zu den Stars unter den B-Vitaminen. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit sollte man sie aber näher ins Auge fassen.
Physiologie: Pantothensäure ist gemeinsam mit ATP (Adenosintriphosphat) und Cystein für die Synthese von Coenzym A verantwortlich und spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel. In diesem Prozess ist sie der einzige Baustein, der mit der Nahrung zugeführt werden muss. Pantothensäure transportiert kleine Moleküle, die beim Abbau von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten entstehen, an die Stelle, wo Energie produziert wird – in die Mitochondrien. Dabei wird sie von Coenzym Q10 und L-Carnitin unterstützt.
Pantothensäure ist an der Biosynthese von Sexualhormonen, Cortisol, Cholesterin und Vitamin D, des wichtigen Neurotransmitters Acetylcholin sowie von Fettsäuren und deren Einbau in die Zellmembranen beteiligt.
Health Claim: Pantothensäure trägt zum Energiestoffwechsel, der Verringerung von Müdigkeit und einer normalen geistigen Leistungsfähigkeit sowie der Synthese von Steroidhormonen, Vitamin D und einigen Neurotransmittern bei.
Ursachen des Mangels: Da Pantothensäure in vielen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln enthalten ist, kommen schwere Mangelzustände selten vor. Leichte Mängel treten oft gemeinsam mit einer Unterversorgung mit anderen B-Vitaminen auf und werden bei Personen mit chronischen Lebererkrankungen, während radikaler Diäten, bei Malnutrition älterer Personen und bei hohem Alkoholkonsum beobachtet.
Steckbrief
Viele Lebensmittel enthalten Pantothensäure wie z.B. Rinder-, Schweine- und Kalbsleber, Erdnüsse, Sojabohnen, Naturreis, Wassermelonen, Brokkoli, Hühnereier, Haferflocken und Bierhefe.
Symptome bei Mangel: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Depressionen, Ausbleichen der Haarfarbe, Wundheilungsstörungen, Schleimhautentzündungen, Anämie, erhöhte Infektanfälligkeit, Durchfälle, Taubheitsgefühl, Kribbeln in den Zehen und brennende Schmerzen in den Füßen.
Nebenwirkungen sind selbst bei extrem hohen Dosierungen nicht bekannt. Aknepatienten erhielten bis zu 10 g (!) Pantothensäure über mehrere Monate, ohne Auftreten toxischer Reaktionen.
Praxistipps
- Die Ernährungsgesellschaften in Österreich, Deutschland und der Schweiz geben für die angemessene Zufuhr von Pantothensäure Schätzwerte an. Diese betragen für Kinder ab 13 Jahren, Jugendliche, Erwachsene und ältere Personen sowie Schwangere und Stillende 6 mg Pantothensäure pro Tag.
- Supplemente enthalten aus Stabilitätsgründen Calcium oder Natriumpantothenat bzw. Pantothenol. Dabei handelt es sich um einen Alkohol, der im Körper rasch in Pantothensäure umgewandelt wird.
- Der Einsatz von Pantothensäure bei Akne sorgt für eine Abnahme der Entzündungen, der Akne-Läsionen, der Porengröße der Haut und der Talgsekretion. Signifikante Effekte haben sich bereits in Dosierungen von 2 mg gezeigt.
- Ebenso erfolgreich ist die Anwendung bei rascher Ermüdung und Stress. In diesem Fall empfiehlt sich eine Kombination mit anderen B-Vitaminen, Vitamin C, Zink und Magnesium. Auch Patienten mit rheumatoider Arthritis können von Pantothensäure profitieren, da sich die Morgensteifigkeit der Gelenke und das Schmerzempfinden bessern können.