Skelettstütze Calcium
Knochen, Zähne und Muskeln benötigen ihre tägliche Dosis Calcium. Nimmt man zu wenig auf, kann das zu Störungen im Knochenstoffwechsel, in der Blutgerinnung und im Nervensystem führen.
Calcium ist der Hauptmineralstoff im menschlichen Körper. Er macht etwa ein Kilogramm aus und spielt als Strukturelement bei Osteoporose eine wichtige Rolle. Störungen im Calciumstoffwechsel machen sich aber auch bei der Blutgerinnung und im Nervensystem bemerkbar.
Physiologie: Um das Gleichgewicht des Calciumspiegels im Serum, also die Calcium-Homöostase, aufrechtzuerhalten, ist ein feines Zusammenspiel von Parathormon, Calcitriol und Calcitonin erforderlich.
- Sinkt der Calciumspiegel ab, so wird mehr Parathormon aus der Nebenschilddrüse freigesetzt. Dieses mobilisiert Calcium aus dem Knochen und steigert die renale Rückresorption. Außerdem induziert es die Aktivierung von Calcitriol, wodurch mehr Calcium aus dem Darm resorbiert wird. Dieser Vorgang ist magnesiumabhängig, weshalb auch immer auf eine ausreichende Magnesium-Zufuhr zu achten ist.
- Steigt der Calciumserumspiegel über den Normbereich, wird aus der Schilddrüse vermehrt Calcitonin freigesetzt. Dieses fördert die Calciumeinlagerung in die Knochen
und erhöht in geringem Ausmaß die Ausscheidung über die Nieren.
Health Claim: Knochen und Zähne brauchen Calcium ebenso wie gesunde Muskeln. Der Mineralstoff leistet auch einen Beitrag zum Energiestoffwechsel, zur Blutgerinnung, zur Signalübertragung zwischen den Nervenzellen, zur Zellteilung und -spezialisierung und zur Funktion von Verdauungsenzymen.
Ursachen des Mangels: Bei der Zubereitung calciumhaltiger Lebensmittel können beträchtliche Mengen verloren gehen. Die Verwertbarkeit von Calcium wird durch einen hohen Proteinanteil in der Nahrung, Oxalsäure, die in Spinat oder Kakao vorkommt, Phytinsäure in frischem Getreide, Kochsalz, Kaffee und Alkohol verschlechtert.
Steckbrief
Calcium findet sich hauptsächlich in Milchprodukten wie Joghurt und Käse, in Gemüse wie Broccoli, Lauch, Kohl und Fenchel sowie in Ölsardinen, Orangen und Weizenvollkornbrot.
Symptome bei Mangel: erhöhte Blutungsneigung, Osteoporose, schlechte Zahnqualität, Karies und Parodontose, Muskelkrämpfe und erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems
Erhöhter Bedarf: Alkoholismus, im Alter bei Vitamin D-Mangel, Anorexia nervosa, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Diarrhoe, Gastritis, Mukoviszidose, Hypomagnesiämie, Niereninsuffizienz, Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum, Leistungssport, Menopause, Rauchen
Praxistipps
Milchprodukte sind hervorragende Lieferanten für Calcium. Allerdings handelt es sich auch um ein sehr eiweißreiches Lebensmittel. Werden zusätzlich noch viele andere tierische Eiweiße wie Fleisch oder Eier verzehrt, so kann der Kalziumverlust über die Niere ansteigen. Außerdem kommt es zu einer chronischen Übersäuerung des Organismus. Wichtig ist es daher, für einen Ausgleich, etwa durch die Einnahme von Basenpulver, zu sorgen.
Bei einer langfristigen Calciumzufuhr ist auf die Erhaltung des Calcium-Magnesium-Phosphor-Gleichgewichtes zu achten. Phosphor wird bei der heutigen Ernährung eher im Übermaß zugeführt, ideal ist daher die Zufuhr von Calcium und Magnesium im Verhältnis von zwei bis drei Teilen Calcium zu einem Teil Magnesium. Die Zufuhrempfehlungen sehen für Erwachsene 1.000 mg Calcium vor. Zusätzlich darf nicht auf die Zufuhr von Vitamin D vergessen werden.